NOFV-Antirassismus-Projekt: Pilotphase läuft

Bernd Neuendorf, Reem Alabali-Radovan und Gerald Asamoah (das Kampagnenmotiv haltend v. l. n. r.) gemeinsam mit Nachwuchsspieler:innen des SFC Stern 1900. Foto: Reinaldo Coddou/DFB.

Das "Projekt zur wirksamen und nachhaltigen Antirassismusarbeit im deutschen Amateurfußball" des NOFV ist offiziell angelaufen.

Der Fußball verbindet Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung und schafft Orte für Gemeinschaft und Zusammenhalt – Woche für Woche in Vereinen und auf Sportplätzen, in Fankurven und beim Public Viewing, wie zuletzt auch während der EURO 2024. Insbesondere der Amateurfußball gestaltet mit seinen Angeboten zudem tagtäglich Begegnungen und schafft hierdurch Anlässe für Teilhabe und Zugehörigkeit, die über den Fußball hinaus in die Gesellschaft wirken. 

Ab September 2024 startet im Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) die Pilotphase des "Projekts zur wirksamen und nachhaltigen Antirassismusarbeit im deutschen Amateurfußball", das im März 2024 von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung und Gerald Asamoah in Berlin vorgestellt wurde. Gemeinsam mit dem NOFV und seinen sechs Landesverbänden wie auch MAKKABI Deutschland e.V., setzt sich der DFB mit diesem Projekt entschiedenen gegen Rassismus ein. 

"Der Fußball profitiert" 

Celia Sasić, DFB-Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: "Der Fußball profitiert davon, alle, die das wollen, aufzunehmen und zu integrieren. Noch mehr als bisher wollen wir unsere Sportplätze und Vereinsheime so gestalten, dass sich jeder Mensch willkommen fühlt - unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seinem Namen oder seinem Glauben. Das Antirassismus-Projekt des NOFV ist ein nächster wichtiger Schritt auf diesem Weg." 

Als Sportart Nummer eins spiegelt er aber ebenso die gesellschaftlichen Herausforderungen und Entwicklungen wider. So sind auch im Fußball Personen mit verschiedenen Hautfarben sowie Spieler:innen mit Migrationsgeschichte von Rassismus betroffen: auf und neben dem Platz. Hier braucht es neben dem bisherigen Engagement von Fans, Vereinen, DFB und Spieler:innen weitere Angebote, um rassistische Vorfälle erkennen und benennen, wie auch konkrete Handlungsstrategien etablieren zu können. 

Um genau dieses Engagement zu stärken, hat das Projekt das Ziel für Rassismus zu sensibilisieren sowie Kompetenzen im Umgang mit Rassismus zu vermitteln, auszubauen und zu stärken. Hierfür geht das Projekt in die Vereine und auf die Plätze und diskutiert vor Ort über Rassismus: wie er zu erkennen ist und was jede:r einzelne und auch Vereine dagegen tun können. Angesprochen von diesem Angebot sind sowohl Vereine als auch wichtige Akteure der Basis: Trainer:innen, Spieler:innen, Schiedsrichter:innen, Vereinsfunktionär:innen sowie von Rassismus Betroffene. 

"Brücken bauen und Vorurteile überwinden" 

"Fußball verfügt über die Kraft, Brücken zu bauen und Vorurteile zu überwinden. Durch unsere gemeinsame Initiative setzen wir ein klares Zeichen: Rassismus darf in unserem Fußball kein Zentimeter eingeräumt werden - nicht auf und auch nicht außerhalb des Platzes", betont Ronny Zimmermann. 

Ziel ist es, einen respektvolleren Umgang auf und neben dem Platz wie auch in den Vereinen nachhaltig und wirksam zu gestalten beziehungsweise zu stärken. Ein besonders wichtiger Bestandteil ist hierbei ein Angebot zur Stärkung von Betroffenen von Rassismus. 

Interessierte Vereine aus der NOFV-Region wenden sich direkt an die Anlaufstellen ihrer jeweiligen Landesverbände für weitere Informationen wie auch das vollständige Angebot: anlaufstelle@berlinerfv.de.