Zurückblicken, um die Zukunft zu gestalten

Die Ausstellung „125 Jahre Berliner Fußball“ im Centrum für Gesundheit der AOK Nordost bietet eine sportliche Perspektive auf die Geschichte.

Von der Gründung des Verbands Deutscher Ballspielvereine (VDB) als erstem Vorgänger des heutigen BFV, über die Gleichschaltung während der NS-Zeit bis hin zur Zusammenführung der Verbände aus Ost- und Westberlin nach der deutschen Wiedervereinigung – anhand dieser und vieler weiterer historischer Wegmarken skizziert die Ausstellung „125 Jahre Berliner Fußball“ die Entwicklung der Sportart in der deutschen Hauptstadt. Die Schau, die der Berliner Fußball-Verband anlässlich seines Verbandsjubiläums im September 2022 in Kooperation mit dem Sportmuseum Berlin ins Leben gerufen hatte, kann aktuell im Centrum für Gesundheit der AOK Nordost im Wedding (Ostender Straße 1, 13353 Berlin) besucht werden. Neben den sportlichen Meilensteinen der Geschichte legt die Ausstellung auch einen Fokus auf die Entwicklung der Rolle des BFV als Akteur in der Berliner Stadtgesellschaft.

„Man kann die Zukunft nicht gestalten, wenn man nicht auch zurückblickt“, erklärt BFV-Präsident Bernd Schultz. „Ein Ziel der Ausstellung ist es unter anderem, Entscheidungen aus der Vergangenheit, welche die weitere Entwicklung des Berliner Fußballs geprägt haben, zu betrachten und daraus Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen abzuleiten. Den Besucher:innen soll ein Gefühl dafür vermittelt werden, wo der organisierte Fußball in Berlin herkommt und wie er sich im Kontext gesamtgesellschaftlicher Prozesse zu dem entwickelt hat, was er heute ist.“

„Fußball als Anknüpfungspunkt, um sich mit Geschichte zu beschäftigen“

Die Ausstellung wurde im Rahmen des 125-jährigen Verbandsjubiläums im September 2022 eröffnet und war zunächst im Roten Rathaus zu sehen. Seit dem 19. Januar 2023 ist sie allen Besucher:innen im Foyer des Centrums für Gesundheit der AOK Nordost frei zugänglich, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

„Der Fußball bietet einen leichten Zugang zu Themen, welche die gesamte Gesellschaft betreffen und kann ein guter Anknüpfungspunkt sein, um sich mit der Geschichte zu beschäftigen. Aus diesem Grund war es uns als Partner des Berliner Fußball-Verbandes ein wichtiges Anliegen, diesem Projekt in unseren Räumlichkeiten eine Plattform zu bieten. Der Wedding hat in der Historie des Berliner Fußballs schon immer eine wichtige Rolle gespielt und deshalb passt die Ausstellung sehr gut an unseren Standort“, sagt Matthias Auth, Leiter Gesundheitsmanagement bei der AOK Nordost.

„Wichtige Impulse von Berlin für ganz Deutschland“

Die BFV-Historiker Daniel Küchenmeister und Dr. Thomas Schneider haben die Ausstellung federführend kuratiert. Sie ist das Ergebnis langjähriger Recherchen, deren Erkenntnisse unter anderem auch in die Erstellung der „Fußball Route Berlin“ und mehrere Publikationen geflossen sind. „Vor allem in der Anfangszeit des organisierten Fußballs gingen viele wichtige Impulse von Berlin aus, welche die Entwicklung der Sportart in ganz Deutschland bestimmt haben. Deshalb haben wir viele historische Ereignisse über den lokalen Kontext hinaus betrachtet,“ berichtet Schneider.

„Über den Fußball lassen sich viele gesellschaftliche Fragen abhandeln, die grundsätzlicher sind. Vor allem lassen sich dabei auch Verhaltensweisen einüben bzw. Werte vermitteln, wie man miteinander umgehen will. Leider hat die Geschichte auch gezeigt, dass der Sport auch für die Verbreitung von Ideologien instrumentalisiert werden kann – deshalb ist die Auseinandersetzung mit der Historie so wichtig“, fasst Küchenmeister zusammen.

Die Ausstellung kann während folgender Öffnungszeiten des Centrums für Gesundheit besucht werden:

Montag: 09:00 bis 13:00 Uhr
Dienstag: 09:00 bis 17:00 Uhr
Mittwoch: Geschlossen
Donnerstag: 09:00 bis 17:00 Uhr
Freitag: 09:00 bis 12:00 Uhr
Samstag: Geschlossen
Sonntag: Geschlossen

Ein ausführliches Interview mit den BFV-Historikern ist nachfolgend zu sehen. Weitere Video-Interviews mit BFV-Präsident Bernd Schultz und Matthias Auth von der AOK Nordost sind auf dem YouTube-Kanal des BFV zu finden: Interviews zur Ausstellung „125 Jahre Berliner Fußball“