1966 haben die Vereinten Nationen (UN) den 21. März zum Internationalen Tag gegen Rassismus erklärt. Rund um dieses Datum – während der Internationalen Wochen gegen Rassismus, vom 15. bis 28. März – führen diverse Organisationen und Einrichtungen auf der ganzen Welt Veranstaltungen und Aktionen durch, um für die Themen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu sensibilisieren. Das Datum geht zurück auf das „Massaker von Sharpeville“ am 21. März 1960, als bei einer Demonstration gegen die Apartheidgesetze in der südafrikanischen Stadt 69 Menschen durch Polizeigewalt ums Leben kamen und viele weitere verletzt wurden.
Der Berliner Fußball-Verband stellt sich nachhaltig und deutlich gegen jede Form der Diskriminierung und beteiligt sich deshalb auch in diesem Jahr wieder an der Kampagne anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Dabei positioniert sich der BFV auf den eigenen Social-Media-Kanälen und ruft auch seine Mitgliedsvereine dazu auf, ein gemeinsames Zeichen für Respekt, Toleranz sowie Vielfalt im Sport und in der Gesellschaft zu setzen.
BFV setzt Forderungen der Vereine um
Neben der öffentlichen Positionierung arbeitet der BFV gemeinsam mit seinen Mitgliedsvereinen an Konzepten zur strukturellen Weiterentwicklung der Antidiskriminierungsarbeit im Berliner Fußball. Mit interessierten Klubvertreter:innen wurden geeignete Maßnahmen Anfang Februar 2021 diskutiert und dabei die folgenden zentralen Handlungsfelder für den Verband definiert:
- Institutionelle Aufwertung des Themenbereichs durch die Installation einer beauftragten Person mit entsprechender Machtkompetenz (Einbindung in Entscheidungsgremien bzw. Entscheidungsprozesse)
- Einbindung des Themas Rassismus-Prävention in Qualifizierungsangebote für Trainer:innen, Vereinsvorstände sowie Multiplikator:innen (z. B. Teamkapitän:innen)
- gezielte Förderung von Vereinsprojekten
- Klärung und Vereinfachung der Meldewege bei rassistischen Vorfällen
Auch wenn der Spielbetrieb auf den Berliner Fußballplätzen weiterhin ruhen muss, arbeitet der BFV im Hintergrund bereits intensiv an der Umsetzung der oben genannten Punkte. Im Schiedsrichter:innen-Bereich wurde der Start der Ausbildung von Multiplikator:innen für Mai 2021 terminiert. So soll in jeder Lehrgemeinschaft mindestens eine Person zu den Themen Rassismus und Antisemitismus weitergebildet werden. Vorgesehen ist zudem, dass sich einer, der insgesamt elf Lehrabende pro Jahr, speziell mit Inhalten zu Diskriminierung befasst. Angestrebt wird dabei eine ganzheitliche Betrachtung der Rolle von Schiedsrichter:innen als Opfer, Zeug:innen oder Ausführende von diskriminierenden Handlungen.
Darüber hinaus plant der BFV die zeitnahe Umsetzung von Qualifizierungsworkshops für Sportgerichts- und Verbandsmitarbeitende. Diese sollen im Sommer 2021 stattfinden und die Teilnehmer:innen für das Thema Rassismus im Fußball sensibilisieren. Zudem läuft aktuell das Auswahlverfahren für die Installation eines:r ehrenamtlichen Beauftragten für Diskriminierungsfälle im BFV.
„Kein Platz für Rassismus“: Banneraktion wird fortgesetzt
Im November 2020 startete der Berliner Fußball-Verband mit Berlin gegen Nazis und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin – MBR die gemeinsame Kampagne „Kein Platz für Rassismus“. Im Zuge dessen konnten sich die Berliner Fußballvereine großflächige Banner bestellen, die künftig möglichst viele Sportplätze der Hauptstadt zieren sollen, um eine deutliche Botschaft gegen Diskriminierung zu senden. 30 Transparente wurden bisher bestellt und zum Teil bereits übergeben – sowie zuletzt am 19. März 2021 beim SV Tasmania Berlin.
Weitere Informationen zum Engagement des BFV: Rassismus-Prävention
Einen Überblick über die in Berlin (größtenteils online) stattfindenden Aktionen zum Internationalen Tag gegen Rassismus liefert BFV-Kooperationspartner „Berlin gegen Nazis“: ITGR 2021