Berliner Fußball-Verband e. V. (BFV)

Presse-Information

Berliner Fußball-Verband e. V. · Presse-Information 04/2023
Berlin, Montag, 6. Februar 2023, 19:20 Uhr

Antisemitische Äußerungen: BFV bereitet Sportgerichtsverfahren vor


Der Berliner Fußball-Verband bereitet die Einleitung eines sportgerichtlichen Verfahrens gegen den Vizepräsidenten des CFC Hertha 06, Ergün Cakir, vor. Vorausgegangen waren Äußerungen, die der Vereinsfunktionär im Rahmen der „Sport inside“-Reportage „Judenhass auf Deutschlands Sportplätzen“ vom 27. Januar 2023 getroffen hatte. In den Interviewpassagen verteidigte Cakir das Verhalten zweier Spieler seines Vereins, die nach antisemitischen Entgleisungen beim A-Junioren-Bezirksligaspiel gegen den TuS Makkabi am 13. November 2022 vom BFV-Sportgericht mit einem zweijährigen Ausschluss aus dem Verband sanktioniert wurden.

„Die von Ergün Cakir getroffenen Äußerungen sind aus Sicht des Berliner Fußball-Verbands völlig inakzeptabel und nicht mit den in der Satzung verankerten Werten vereinbar“, erklärt BFV-Präsident Bernd Schultz. „Die Einleitung eines sportgerichtlichen Verfahrens auf Antrag des Präsidiums ist daher die folgerichtige Konsequenz. Im Zuge dessen wird auch überprüft, ob der CFC Hertha 06 bereit ist, nachhaltige Schritte zur Bekämpfung von Antisemitismus aufzunehmen. Gleichzeitig befinden wir uns auch mit Verantwortlichen des betroffenen TuS Makkabi im Austausch.“

BFV erwartet Maßnahmenkatalog von Hertha 06

Bereits am 28. Januar 2023, einen Tag nach Veröffentlichung des „Sport inside“-Beitrags, hatte der Berliner Fußball-Verband auf Initiative von BFV-Vizepräsident Recht, Jan Schlüschen, Ergün Cakir zu einem Gespräch aufgefordert. Dieses fand schließlich am 6. Februar 2023 statt. Darin entschuldigte sich der Vizepräsident des CFC Hertha 06 für das Verhalten der sanktionierten Spieler und gestand Fehler in Bezug auf seine Äußerungen ein.

„Ich habe Herrn Cakir im persönlichen Gespräch darauf hingewiesen, dass der Verband ein Sportgerichtsverfahren einleiten wird und von Seiten des CFC Hertha 06 die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs erwartet“, sagt Jan Schlüschen und fügt an: „Dieser ist bis zum 7. Februar 2023 einzureichen und soll nachhaltige Konzepte zur Bekämpfung von antisemitischen Strukturen im Verein und im Berliner Fußball sowie konkrete Umsetzungsschritte aufzeigen. Der eingereichte Maßnahmenkatalog soll im Zuge des Verfahrens geprüft und evaluiert werden.“

BFV nimmt Antisemitismus als ernstes Problem wahr

Der BFV nimmt den Antisemitismus auf den Berliner Fußballplätzen als ernstes Problem wahr, dem der Verband seit Jahren durch verschiedene Maßnahmen entgegenwirkt. Die Sensibilisierung aller am Spiel beteiligten Akteursgruppen nimmt dabei eine entscheidende Rolle in der Präventionsarbeit ein. So sind in den vom BFV durchgeführten Trainer:innen- und Schiedsrichter:innenlehrgängen Module zum Thema Diskriminierung fest verankert. Erst im September 2022 fand eine Schulung der größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Sport- und Verbandsgerichts, des Schiedsrichter:innenwesens sowie der spieltechnischen Ausschüsse (mehr Infos) statt. Dieses Format wird auch zukünftig in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Seit Juni 2021 gibt es mit Joseph Wilson einen Beauftragten für Diskriminierungsfälle im Berliner Fußball-Verband, der den Vereinen als Ansprechperson zur Verfügung steht. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Diskriminierungsfälle über ein anonymes Meldeformular an den BFV zu übermitteln.

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