Vielfalt im Sport: BFV beteiligt sich am elften Fachtag

BFV-Präsident Bernd Schultz richtete sich zu Veranstaltungsbeginn mit einem Grußwort an die Teilnehmer:innen. Foto: BFV.

Am 19. November veranstaltete der LSVD den Fachtag „Vereine stark machen für Vielfalt im Sport“ in Kooperation mit dem BFV und dem LSB.

„Vereine haben besondere Möglichkeiten, um Vielfalt im Sport zu fördern, denn sie sind Orte, die Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen zusammenbringen“, erklärte Alice Drouin auf dem Podium des Coubertinsaals des Landessportbundes Berlin (LSB) und fasste damit den Kern der vorangegangenen Veranstaltung zusammen. Was tun die Sportvereine und -verbände in der Hauptstadt bereits, um sich vielfältiger aufzustellen? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Und wie können sie ihr verbindendes Potential bestmöglich ausschöpfen? Fragen wie diese wurden beim Fachtag „Vereine stark machen für Vielfalt im Sport“, den der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) am Freitag, den 19. November 2021 in Kooperation mit dem BFV und dem LSB bereits zum elften Mal veranstaltete, beantwortet.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde saßen neben Drouin, lesbische Spielerin und langjähriges Vorstandsmitglied bei der FSV Hansa 07 sowie Mitbegründerin der Initiative #kickout, auch Jan Su Möllers, ehemaliger Spieler und Vorstandsmitglied der Berlin Bruisers, dem ersten schwulen Rugbyteam Deutschlands, sowie Stefan Schenk, Vizepräsident des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Berlin, auf dem Podium. Moderiert wurde das Panel von Sabine „Bine“ Krutschinna, die als Teilnehmerin der ersten lesbischen Datingshow „Princess Charming“ für mehr Sichtbarkeit von queeren Menschen sorgt und beruflich als Reporterin tätig ist.

Die Podiumsdiskussion kann auf dem YouTube-Kanal des LSVD nachgeschaut werden: Offener Sport für LSBTIQ - Was passiert aktuell in den Sportvereinen?

„Vielfalt gehört zur DNA dieser Stadt“

Die Podiumsdiskussion bildete den Abschluss eines langen und ergiebigen Nachmittages bzw. Abends im Zeichen der Vielfalt. Einige Stunden zuvor hatte der Berliner Staatsekretär für Sport die Veranstaltung mit seinem Grußwort eröffnet: „Die Tatsache, dass der Fachtag bereits zum elften Mal stattfindet, ist ein Beleg für die gute und kontinuierliche Arbeit, die für mehr Vielfalt im Berliner Sport geleistet wird“, so Aleksander Dzembritzki. „Gleichzeitig ist dieses intensive Engagement immer noch nötig, denn es gibt leider weiterhin Diskriminierungsfälle auf unseren Sportanlagen.“

Auch BFV-Präsident Bernd Schultz richtete sich zu Veranstaltungsbeginn an die Teilnehmer:innen: „Menschen jeder sexueller Orientierung und jeder Geschlechtsidentität müssen sich diskriminierungsfrei im Berliner Fußball bewegen können und dafür wird sich unser Verband auch weiterhin stark machen. Der Fachtag hat für den BFV eine sehr große Bedeutung, genauso wie die langjährige Zusammenarbeit mit dem LSVD. Berlin ist in jeder Hinsicht vielfältig und Themen der Vielfalt gehören auch im Amateurfußball zur DNA dieser Stadt.“

Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten

Den Hauptteil des Fachtags bildete eine zweistündige Arbeitsphase mit drei unterschiedlichen Workshops, für die sich die Teilnehmer:innen im Vorfeld angemeldet hatten. Der BFV war mit einem Angebot zum Thema Meldung von Gewalt- und Diskrimierungsfällen im Berliner Fußball vertreten. Joseph Wilson, Beauftragter für Diskriminierungsfälle im BFV, gab praktische Tipps, wie sich Vereine beim Auftreten solcher Situationen verhalten sollten.

In einem weiteren Workshop stellte der Verein Seitenwechsel e. V. die von ihnen entwickelte Charta für geschlechtliche Vielfalt im Sport vor. Das Dokument enthält neun Leitlinien, zu deren Einhaltung sich Vereine und Verbände verpflichten können. Die dritte Arbeitsgruppe befasste sich mit Sport als Teil weiblicher* Identität und richtete sich gezielt an FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen).

Impressionen vom Fachtag 2021 gibt es hier: Bildergalerie

Aktionswoche „Kein Platz für Rassismus“

Auch die Woche nach dem Fachtag steht ganz im Zeichen der Vielfalt. So ruft der BFV vom 22. bis 28. November 2021 die Aktionswoche „Kein Platz für Rassismus aus“. Neben weiteren Übergaben im Rahmen der Bannerkampagne mit den Berliner Fußballvereinen lädt der BFV am Donnerstag, den 25. November zu einem digitalen Dialog mit inhaltlichem Schwerpunkt auf antimuslimischem Rassismus (zur Veranstaltungsankündigung). Zum Abschluss der Aktionswoche soll ein Aktionstag am 28. November bei Türkiyemspor Berlin stattfinden (weitere Informationen folgen).