„Jede Spielerin wird 150 Prozent geben“

Die langjährige Spielerin von Stern 1900 sprach in der Sportschule Wannsee über verschiedene Themen des Frauenfußballs. Foto: sr pictures Sandra Ritschel.

Anlässlich des Polytan-Pokalendspiels sprach der BFV mit Stern 1900-Urgestein Emina Wacker über den Gegner, das Finale und den DFB-Pokal.

Der FC Viktoria 1889 Berlin und der SFC Stern 1900 stehen sich am Sonntag, den 30. April 2023 ab 15:00 Uhr im Finale des Polytan-Pokals der 1. Frauen gegenüber. Das Spiel wird das dritte an einem ganzen Endspieltag des Berliner Frauenfußballs sein, der ab 10:00 Uhr im Volksparkstadion Mariendorf (Prühßstraße 90, 12105 Berlin) steigt. Anlässlich dieser Begegnung sprach der BFV mit der langjährigen Stern-Spielerin Emina Wacker u.a. über die Vorfreude auf das Endspiel, Final-Gegner Viktoria und die jüngsten Entwicklungen im Frauenfußball: 

Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Pokalfinale! Für den SFC Stern ist es die erste Finalteilnahme im Polytan-Pokal seit 2014/15. Wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel? 

Riesig! Jede Spielerin von uns hat sich vor der Saison drei Ziele aufgeschrieben, und ich glaube auf jedem Zettel stand „Pokalfinale“. Dass wir das jetzt erreicht haben, ist super. 

In den vergangenen beiden Jahren war im Polytan-Pokal gegen die Viktoria Schluss. Warum läuft es in diesem Jahr anders? 

Wir haben uns als Team besser zusammengefunden und stehen jetzt im Finale, das ist nicht vergleichbar mit der Situation in den vergangenen beiden Jahren. Jede Spielerin wird 150 Prozent geben, so dass wir uns durchaus Chancen ausrechnen. 

Ob Sieg oder Niederlage im Finale, aufgrund des möglichen Zweitligaaufstiegs von Viktoria Berlin winkt in beiden Fällen die Teilnahme am DFB-Pokal. Für Dich wäre es nicht das erste Mal. Welche Erinnerungen hast Du an die damalige Erstrundenbegegnung beim SV Union Meppen? 

Das war damals ein lustiges Erlebnis. Es war unsere erste richtige Auswärtsfahrt als Mannschaft. Bei unserer Ankunft in Meppen waren wir guter Dinge. Wir waren ein richtig cooles Team. Leider habe ich mir nach einem Foul früh einen Bänderriss zugezogen. Wir haben das Spiel dann verloren, aber es war insgesamt eine tolle Erfahrung. 

Das Investorinnen-Modell bei Deinem Finalgegner Viktoria Berlin hat in dieser Saison für viel mediale Beachtung gesorgt. Wie siehst Du das Projekt aus Deiner Perspektive und welche Bedeutung hat es für die Sichtbarkeit des Frauenfußballs? 

Solche Projekte sind für Berlin als Stadt und für den lokalen Frauenfußball super, gerade da wir hier derzeit keine Erst- oder Zweitliga-Mannschaft hat. Dass Viktoria oder auch Union jetzt diese Chance haben und dadurch mehr Investoren und Sponsoren aufmerksam werden, ist super. Das bringt dem ganzen Fußball mehr Aufmerksamkeit. 

Auch dank der Europameisterschaft im vergangenen Jahr boomt der Frauenfußball. Wie beobachtest Du diese Entwicklung als aktive Spielerin? Nimmst Du auch in Deinem Verein eine Steigerung des Interesses am Frauenfußball wahr? 

Ja, schon. Wir bekommen deutlich mehr Aufmerksamkeit, auch von der Vereinsspitze. Auch unter Freunden ist der Frauenfußball jetzt einfach präsenter. Die Leute verfolgen den Frauenfußball mehr als früher. 

Welchen Wunsch hast Du, wenn es um den Frauenfußball der Zukunft geht?   

Die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen. Nicht unbedingt bei der Bezahlung, das ist ein Thema für sich. Aber die Möglichkeiten für den Frauen- und Mädchenfußball müssen dem männlichen Bereich angeglichen werden - angefangen bei einer guten Jugendförderung bis dahin, dass man auch vom Frauenfußball leben kann. 

Dies ist eine gekürzte Version des BFV-Interviews mit Emina Wacker. Der vollständige Text kann gemeinsam mit vielen weiteren spannenden Hintergrundinformationen sowie unterhaltsamem Video-Content zu den Finals im digitalen Programmheft eingesehen werden: ePaper zu den Polytan-Pokalendspielen

Zum Interview mit Viktoria-Keeperin Inga Buchholz