AOK-Landespokal 2022: Viktoria Berlin holt den Pott

In einer turbulenten Schlussphase sicherte sich Viktoria Berlin den 2:1-Finalsieg über die VSG Altglienicke.

Im Rahmen des siebten Finaltags der Amateure standen sich am 21. Mai 2022 um 12:15 Uhr die VSG Altglienicke (Regionalliga Nordost) und der FC Viktoria 1889 Berlin (3. Liga) zum Endspiel um den AOK-Landespokal der 1. Herren im Mommsenstadion gegenüber. Dabei ging es nicht nur um den Pokalsieg, sondern auch um die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals.

Altglienicke führt zur Pause

Die Partie begann vor 1.215 Zuschauenden mit einem gegenseitigen Abtasten beider Mannschaften. Die erste konkrete Torchance hatte nach rund zehn Minuten Viktoria Berlin zu verbuchen, als im Anschluss an eine Ecke Björn Jopek aus dem Rückraum knapp einen halben Meter über das Tor zielte. In der 19. Minute war es dann Viktorias Lucas Falcao, der nach einem Steilpass frei durch war, sich jedoch von VSG-Keeper Leon Bätge zu sehr in den spitzen Winkel drängen ließ und so nur das Außennetz traf.

Als die insgesamt chancenarme Partie sich langsam der Halbzeit entgegenneigte, konnte die VSG Altglienicke mit der ersten hochkarätigen Tor-Möglichkeit direkt das 1:0-Führungstor erzielen: Nach präziser Flanke köpfte Tugay Uzan aus rund elf Metern per Kopf zur Altglienicker Führung ein. Kurz darauf bot sich Florijon Belegu sogar noch die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, aber der Offensiv-Akteur scheiterte an Viktoria-Keeper Philip Sprint, womit es zur Pause bei der knappen Führung blieb.

Intensive zweite Hälfte

Der zweite Spielabschnitt startete mit deutlich mehr Tempo, auch weil Viktoria jetzt viel investierte, um den Rückstand zu egalisieren. So ergaben sich in der ersten Viertelstunde drei Großchancen für die „Himmelblauen“: Erst zielte Lukas Pinckert knapp vorbei (47.), ehe VSG-Torhüter Leon Bätge zweimal stark gegen Moritz Seiffert (50.) und gegen Enes Küc (59.) klärte.

In der Folge bot sich der VSG Altglienicke mehrfach die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen. Nach 64 gespielten Minuten zog Paul Manske rechts freistehend etwas zu überhastet ab. Nur drei Minuten später ging sein Schuss aus aussichtsreicher Position knapp am langen Eck vorbei. In der 75. Minute ereignete sich die wohl größte Tormöglichkeit des Spiels, als Altglienicke innerhalb von Sekunden mehrfach zum Abschluss kam, aber entweder Viktoria-Keeper Philip Sprint oder einer seiner Teamkollegen auf der Linie zur Stelle waren.

Viktoria mit Last-Minute-Triumph

In der Schlussphase überschlugen sich schließlich die Ereignisse. Zunächst musste Viktoria auf Grund einer Verletzung zu zehnt weiterspielen. Kurz darauf stellte Schiedsrichter Pascal Wien Altglienickes Tim Häußler wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Feld – das Gleichgewicht war wiederhergestellt. In unmittelbarer Folge des fälligen Freistoßes war es dann Lukas Pinckert, der in der ersten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für Viktoria Berlin erzielen konnte. Doch damit war das Spiel noch nicht vorbei: Als alles auf eine Verlängerung hinauszulaufen schien, setzte sich Viktorias Soufian Benyamina im Alleingang gegen die Altglienicker Defensive durch und netzte schließlich trocken zum umjubelten 2:1-Siegtor ein (90.+5).

Während auf der einen Seite gefeiert wurde, war die Stimmung bei der VSG Altglienicke nach der Last-Minute-Niederlage entsprechend gedämpft. VSG-Coach Karsten Heine gratulierte dem Gegner dennoch fair und zog ein sachliches Fazit: „Wenn du die Tore vorne nicht machst, musst du eben hinten heraus mit sowas rechnen. Deshalb heften wir uns die Niederlage auch selber an. Das war am Ende unnötig“.

Viktoria Berlin kürte sich hingegen zum neunten Mal zum Pokalsieger. Trainer Farat Toku war gerade angesichts des Drittliga-Abstiegs in der Vorwoche sehr erleichtert über den positiven Saisonabschluss: „Wir wollten uns nach den intensiven letzten Wochen vernünftig verabschieden und einfach noch mal ein positives Ergebnis einfahren. Das haben wir geschafft und ich denke auch, dass wir nach diesen 90 Minuten als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind.“

Der Berliner Fußball-Verband gratuliert dem FC Viktoria 1889 Berlin zum Gewinn des AOK-Landespokals 2022. Am Mittwochabend, den 25. Mai geht der „Endspiel-Sommer“ 2022 im Berliner Amateurfußball mit dem Finale im Nike Youth Cup der A-Junioren weiter. Alles Termine, Paarungen und Informationen zu den anstehenden Endspielen können im ePaper „Pokalfieber“ nachgelesen werden.

Die Pressekonferenz nach dem AOK-Landespokalfinale in voller Länge: