Arbeit an BFV-Studie zur NS-Zeit schreitet voran

Der BFV kündigte im Rahmen seines 125-jährigen Verbandsjubiläums die Aufarbeitung der NS-Zeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie an. Foto: sr Pictures Sandra Ritschel.

Die Rolle des Berliner Fußballs während der NS-Zeit ist bislang kaum aufgearbeitet worden. Eine wissenschaftliche Studie des BFV soll dies ändern.

Entsprechend seiner Erklärung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 125. Verbandsjubiläum im September 2022 hat sich Berliner Fußball-Verband zum Ziel gesetzt, „die Geschehnisse, insbesondere den Ausschluss der jüdischen Mitglieder im Jahr 1933 kritisch würdigen sowie seine Rolle während der NS-Diktatur durch eine historische Studie aufarbeiten“ zu lassen. Mit der BFV-Studie zur „Geschichte des Berliner Fußballs in der NS-Zeit“ wurde vor ca. einem Jahr mit der Auftaktsitzung des begleitenden Gremiums begonnen (zum Artikel). Die hierfür gewonnenen Experteninnen und Experten begleiten die Studie inhaltlich fortwährend, um die wissenschaftliche Arbeit auf qualitativ höchstem Niveau zu ermöglichen.

Erarbeitet wurde ein Konzept, das die verschiedenen Aspekte der Geschichte des Berliner Fußballs in der NS-Zeit, darunter die Rolle des Verbandes und seiner Funktionäre, die Ausgrenzung und Verfolgung insbesondere jüdischer Sportler und ihrer Vereine sowie Lebenswege und Fußballvereine in der NS-Zeit in den Blick nimmt. Auch die Vorgeschichte ab etwa 1929 sowie die Nachkriegszeit bis 1949 sollen beleuchtet werden. Für die Mitarbeit an der Studie wurden einige ausgewiesene Fachwissenschaftler gewonnen, die ihr jeweiliges Fachgebiet bearbeiten und einbringen werden. Weitere Kolleginnen und Kollegen, die einen Beitrag zu einzelnen Teilthemen leisten, werden noch hinzukommen.

Zusammenarbeit mit Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin

Mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) an der Technischen Universität Berlin wurde eine weitgehende Kooperation vereinbart, die verschiedene Maßnahmen umfasst. So wurde im Sommersemester 2023 ein Projektseminar durchgeführt, bei dem einzelne Recherche-Themen an Studierende vergeben wurden. Weiterhin wurde das BFV-Vorhaben im interdisziplinären Forschungscolloquium des ZfA präsentiert, eine öffentliche Fachtagung mit Workshop zum Thema „Der Berliner Fußball-Verband im Nationalsozialismus“ im Frühjahr 2024 zur Präsentation der bis dahin vorliegenden Forschungsergebnisse ist geplant. Die Zusammenarbeit mit dem ZfA sichert dem Projekt wissenschaftliche Solidität und Ausstrahlung auch im akademischen Kontext.

Gefördert wird das Projekt durch eine Zuwendung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB).