Zukunftsstrategie Amateurfußball: Interview mit Bernd Schultz

Bernd Schultz im Interview zum Thema Masterplan. Foto: Sandra Ritschel sr pictures

BFV-Präsident Bernd Schultz erklärt im Interview, was sich hinter dem Masterplan Amateurfußball verbirgt.

 

Der Masterplan zur Stärkung des Berliner Amateurfußballs nimmt Fahrt auf. Mit Beginn der neuen Saison wird der Masterplan für die Vereine deutlich sichtbar. Aus diesem Anlass informiert die BFV-Internetredaktion in einer Nachrichtenreihe über alle Details. Heute Teil 1: Interview mit BFV-Präsident Bernd Schultz.

Berliner-Fussball.de: Im Frühjahr 2012 fand auf Initiative des DFB in Kassel der Amateurfußball-Kongress statt. Was war Ziel des Kongresses?

Bernd Schultz: „An dem Kongress hatten Vereinsvertreter aus dem gesamten Bundesgebiet sowie Vertreter der Fußball-Landesverbände teilgenommen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Amateurfußball unter dem Aspekt des demografischen Wandels vor vielen Herausforderungen steht. In den Flächenverbänden bekommen die Vereine beispielsweise zunehmend Probleme, genügend Spieler für ihre Jugendmannschaften zu stellen. Insofern war der Amateurfußball-Kongress der Startschuss, um eine Zukunftsstrategie für den Amateurfußball zu entwickeln.“

Die Ergebnisse des Amateurfußball-Kongresses mündeten im Masterplan, der im Oktober 2013 auf dem DFB-Bundestag verabschiedet wurde. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Masterplan?

„Der Masterplan ist ein Handlungsrahmen für alle Fußball-Landesverbände und somit auch für den Berliner Fußball-Verband. Der Plan gibt uns ein strategisches Instrument an die Hand, um den Berliner Amateurfußball zukunftssicher aufzustellen. Konkret sieht der Masterplan viele Hilfestellungen für die Berliner Fußballvereine vor. Zudem wird der BFV auf die Herausforderungen im Spielbetrieb eingehen und kleine Veränderungen herbeiführen. Eine Anpassung ist beispielsweise das vermehrte Auswechseln von Spielern in unteren Spielklassen. Kein revolutionärer Schritt, aber eine Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen im Amateurfußball. Ebenso müssen wir den Bereich der Qualifizierung den neuen Gegebenheiten anpassen und die Ehrenamtlichen direkt vor Ort mit den Weiterbildungsmaßnahmen abholen.“

Welchen Nutzen haben die Berliner Vereine durch den Masterplan?

„Alle Aufgaben und Projekte im Rahmen des Masterplans dienen nur einem Ziel: Den Vereinen Hilfestellungen und Unterstützung zu geben, damit sie ihre Aufgaben schultern können. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Vereine in den nächsten Wochen und Monaten eine Reihe positiver Aspekte durch den Masterplan erfahren werden.“

Wer setzt die Maßnahmen im Rahmen des Masterplans um?

„Verantwortlich für die Umsetzung ist die Verbandsführung mit ihren Gremien und die BFV-Geschäftsstelle. Zudem haben wir mit Sascha Rentmeister einen hauptamtlichen Mitarbeiter, der sich speziell mit dem Thema Masterplan beschäftigt. Hierfür gilt mein Dank dem Deutschen Fußball-Bund für die Unterstützung.“

Der Masterplan sieht für die Umsetzung der Maßnahmen einen Zeitraum von drei Jahren vor. Wo steht der BFV und seine Mitgliedsvereine im Jahr 2016?

„Meine Idealvorstellung ist, dass wir in den nächsten drei Jahren sehr viele Personen in den unterschiedlichsten Bereichen qualifiziert haben. Ob es noch mehr qualifizierte Trainer im Nachwuchsbereich sind oder viele ehrenamtliche Mitarbeiter, die die DFBnet-Module, wie Passantragstellung Online, nutzen. Das vereinfacht die Arbeit in den Vereinen erheblich. Ferner möchten wir den Spielbetrieb stabilisiert und neue Spielangebote geschaffen haben, um neue Zielgruppen mit dem Fußballsport anzusprechen. Insofern hoffe ich sehr, dass wir mit den Maßnahmen auch in drei Jahren noch sagen können, dass wir den kompletten Spielbetrieb von sechs bis sechzig Jahren abdecken. Und vielleicht noch in anderen Bereichen.“