Polytan-Pokal: Blau-Gelb, Union und Türkiyemspor siegen

Die Endspiele in den Berliner Landespokalwettbewerben der 1., 2. und 7er Frauen wurden am Pfingstmontag im Volksparkstadion Mariendorf ausgetragen.

Nach den Endspielen im BFV-Pokal der Juniorinnen vom Vortag (zum Artikel) bot das Volksparkstadion Mariendorf am Pfingstmontag, den 6. Juni 2022 auch den Finals im Polytan-Pokal der Frauen eine stimmungsvolle Bühne. Am Ende dreier intensiver Begegnungen bei sommerlichen Temperaturen und in der Spitze vor bis zu 1.650 Zuschauer:innen konnten sich die Teams vom SV Blau-Gelb Berlin (7er Frauen), dem 1. FC Union Berlin (2. Frauen) und Türkiyemspor Berlin (1. Frauen) als Pokalsiegerinnen feiern lassen.

7er Frauen: SV Blau-Gelb Berlin – FC Internationale III 4:1

Zum Auftakt in den Finaltag standen sich um 10:00 Uhr die 7er Frauen vom SV Blau-Gelb Berlin und dem FC Internationale III gegenüber. Die Begegnung brauchte vor 180 Zuschauer:innen keine lange Anlaufzeit und bot von Beginn an viele Chancen auf beiden Seiten. Den besseren Start erwischte Inter, die in der 3. Spielminute durch einen abgefälschten Schuss von Dominique Nguyen mit 1:0 in Führung gehen konnten. Blau-Gelb ließ sich davon jedoch nicht beirren und belohnte sich für eine couragierte Reaktion mit dem schnellen Ausgleich durch Anne Lammert (13.). Auch in der Folge ging es hin und her: In der 15. Minute hatte Franziska Hansen die erneute Führung für die Schönebergerinnen auf dem Fuß, scheiterte im Eins gegen Eins aber an Ina Scheidecker im Tor von Blau-Gelb. Wenig später fiel das dritte Tor des Tages auf der Gegenseite: Nach einem perfekt ausgespielten Konter brauchte Sophie Toth nach einem Querpass den Ball nur noch im leeren Tor unterbringen (24.) – 2:1 für das Team aus Weißensee. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs verpasste es Paula Standera mit einem Lattenknaller nur knapp, auf 3:1 zu erhöhen. Das erledigte ihre Teamkollegin Anne Lammert wenig später quasi mit dem Pausenpfiff.

In der zweiten Halbzeit verteidigte Blau-Gelb die Führung klug und offenbarte kaum eine Lücke in der Defensive. Zudem setzten die Meisterinnen der 7er-Frauen-Landesliga immer wieder gefährliche Nadelstiche in der Offensive. Einen dieser Angriffe schloss Sophie Toth in der 46. Spielminute mit einem platzierten Flachschuss zum 4:1 ab. Dies blieb nach zweimal 30 Minuten auch der Endstand und so sicherte sich Blau-Gelb verdientermaßen die erste Trophäe des Endspieltages.

2. Frauen: Borussia Pankow III – 1. FC Union Berlin II 1:6

Im Finale der 2. Frauen trafen um 12:00 Uhr die Teams von Borussia Pankow III (Bezirksliga) und des 1. FC Union Berlin II (Berlin-Liga) vor mittlerweile 630 Zuschauer:innen aufeinander. Die zwei Klassen höher spielenden Unionerinnen übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle, ließen die ersten Tormöglichkeiten jedoch ungenutzt. In der 3. Minute segelte eine Flanke von Vanessa Baugatz nur knapp am linken Torpfosten vorbei. Wenig später zielte Joanna Füchsel nach einer präzisen flachen Hereingabe aus zehn Meter etwas zu hoch (6.). Das erste Tor fiel indes auf der Gegenseite: Nach sieben Minuten traf die Pankowerin Maiken Ueberschär mit einem Flachschuss erst nur den Pfosten, dort stand ihre Teamkollegin Hedwig von Borany allerdings goldrichtig und vollendete zum 1:0. Wenig später verpasste der FC Union den schnellen Ausgleich, als Baugatz aus guter Position nur haarscharf am Tor der Gegnerinnen vorbeischoss. In der 25. Minute zappelte der Ball dann schließlich doch im Netz der Nordberlinerinnen: Nach einer Ecke auf den kurzen Pfosten spitzelte Unions Sandra Weihmann den Ball ins Tor – 1:1. Nur kurz danach verhinderte Pankows Torfrau Joelle Ajoke Macaulay mit einer starken Parade gegen Baugatz den Köpenicker Doppelschlag (28.). Eine weitere Ecke brachte schließlich den zweiten Treffer für den 1. FC Union. Nachdem mehrere Spielerinnen beider Teams im Sechzehner zu Fall gekommen waren, nutzte Saskia Liersch den überraschenden Freiraum mit einem trockenen Abschluss zum 2:1 für die „Eisernen“ (36.).

Nach der Halbzeit gehörte die erste große Torchance der Borussia. Selma Krug lief in der 52. Minute frei auf FCU-Torfrau Sherly Schulz zu, verfehlte den Kasten jedoch knapp. Im Gegenzug erhöhten die Köpenickerinnen durch Baugatz, die nach einer präzisen Vorarbeit von Weihmann nur noch ihren Fuß hinhalten musste, um auf 3:1 zu stellen (55.). Der wohl schönste Treffer der Partie fiel in der 59. Minute: Wieder war es Unions Weihmann, die sich aus 20 Metern ein Herz fasste und den Ball unhaltbar im linken oberen Toreck platzierte. Die Stürmerin der Berlin-Liga Meisterinnen krönte ihre starke Leistung im weiteren Verlauf mit ihren Treffern Nummer drei (62.) und vier (79.). Die Borussinnen, die lange gut mitgehalten hatten, mussten sich letztendlich mit 1:6 geschlagen geben. Der 1. FC Union Berlin durfte derweil den Titel im Polytan-Pokal der 2. Frauen bejubeln.

1. Frauen: Türkiyemspor Berlin – FC Viktoria 1889 Berlin 2:0

Zum letzten Endspiel des Tages waren 1.650 Zuschauer:innen, unter ihnen auch der türkische Botschafter in Berlin, Ahmet Başar Şen, ins Volksparkstadion Mariendorf gekommen. Im Finale des Polytan-Pokals der 1. Frauen standen sich Türkiyemspor Berlin und der FC Viktoria 1889 Berlin gegenüber. Im Duell der beiden Regionalliga-Spitzenteams erwischte Türkiyemspor zunächst den besseren Start. Bereits nach zwei Minuten kam Leyila Aydin aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, zielte jedoch etwas zu hoch. Wenig später scheiterte ihre Teamkollegin Aylin Yaren nach schönem Steckpass an Viktorias-Torfrau Inga Buchholz (4.). Nach 16 Minuten war Buchholz dann geschlagen, als Yaren im Sechzehner für Senanur Yavuz querlegte, der Abschluss wurde von einer Verteidigerin im Himmelblau aber noch kurz vor der Linie weggeschlagen. Viktoria zeigte sich kurz darauf erstmals selbst in der Offensive: Marlies Sänger zog von der rechten Seite in den Strafraum, konnte die gegnerische Torwärtin Kevser Gündogdu mit ihrem Abschluss aber nicht überwinden (18.). Ein Schuss von Viki-Stürmerin Louise Joana Trapp landete nach einer halben Stunde knapp über dem Tor. Kurz vor der Pause bekam Türkiyem noch einmal die Chance auf die Führung. Angelina Lübcke konnte ihren Kopfball aus kurzer Distanz jedoch nicht auf das Tor bringen (43.).

Auch nach der Pause blieb es ein sehr ausgeglichenes und intensives Spiel. Den ersten Abschluss nach dem Seitenwechsel verbuchte Viktoria durch Stephanie Gerken, die aus spitzem Winkel jedoch an Türkiyem-Keeperin Gündogdu scheiterte (55.). Der erste Treffer fiel schließlich in der 65. Minute auf der Gegenseite: Nach einem Eckball lenkte Viktoria-Torfrau Buchholz einen Kopfball von Lübcke noch an den Pfosten, den Abpraller verwertete Aydin dann aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für Türkiyemspor. In der Schlussviertelstunde bot sich Trinity Künzel die große Möglichkeit zum Ausgleich, doch die Flügelspielerin der Lichterfelderinnen scheiterte im Eins gegen Eins an der gut reagierenden Gündogdu (77.). Im Anschluss drückten die Himmelblauen weiter auf den Ausgleich, boten dadurch aber Lücken, die Türkiyemspor zu nutzen wusste. In der 89. Minute vollendete Yaren einen Konter zum entscheidenden 2:0 für die Kreuzbergerinnen, die wenig später die Trophäe in den Himmel recken durften.

Beide Finalisten waren bereits vor dem Spiel für die erste Runde des DFB-Pokals der Frauen qualifiziert, da Türkiyemspor auf den Startplatz des Regionalligameisters für das nicht teilnahmeberechtigte Team von Turbine Potsdam II nachrückte.

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