Gemeinsam für mehr Vielfalt

In vier Workshops wurden unterschiedliche Themen aus dem Bereich Vielfalt behandelt. Foto: BFV.

Zum zwölften Mal trafen sich Vereinsvertreter:innen und weitere Interessierte zum Fachtag „Vereine stark machen für Vielfalt im Sport“.

Am 21. Oktober 2022 fand am Franz-Mehring-Platz 1 der zwölfte Fachtag „Vereine stark machen für Vielfalt im Sport“ statt, den der Berliner Fußball-Verband (BFV) und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) gemeinsam organisierten. Traditionell kamen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vereinsvertreter:innen und weitere Interessierte aus der Zivilgesellschaft zusammen, um sich auszutauschen sowie in verschiedenen Workshops mit Themen wie Inklusion, Vielfalt und Anti-Diskriminierung zu beschäftigen und den Berliner Fußball in diesen Bereichen einen weiteren Schritt voranzubringen.  

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BFV und LSVD setzen Zusammenarbeit fort

Eröffnet wurde der diesjährige Fachtag durch Paula Scholz aus der Koordinierungsstelle für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Sport des LSVD sowie durch Alice Drouin, BFV- Mitarbeiterin für Gesellschaftliche Verantwortung. Nach einigen begrüßenden und einleitenden Worten ging es zum ersten Programmpunkt des Abends über: BFV-Präsident Bernd Schultz und LSVD-Vorstandsmitglied Mia Schumacher unterzeichneten auf dem Podium die Neuauflage der Kooperationsvereinbarung beider Verbände, womit der BFV und der LSVD auch in Zukunft ihre erfolgreiche Zusammenarbeit im Sinne der Vielfalt des Sports weiter fortführen werden.  

Bernd Schultz sagte dazu: „Wir haben in den letzten Jahren durch diese Kooperation viel erreicht. Wir haben Beratungsangebote eingerichtet und wir haben auch im Thema Spielrecht eine ganze Menge bewegen können, haben dort eine Regelung für trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen getroffen. Hier waren wir sogar der erste Landesverband, der dies geregelt hat“ (zur neuen bundesweiten Regelung des DFB). Der Präsident des BFV appellierte zudem daran, Vorfälle von Diskriminierung auf den Sportplätzen weiter öffentlich zu machen, um den Betroffenen zu helfen und die Täter:innen zur Verantwortung ziehen zu können. Auch Mia Schumacher freute sich über die erneuerte Vereinbarung und richtete ein paar begrüßende Worte an die Anwesenden: „Für mich ist das der erste Fachtag dieser Kooperation, die in den letzten Jahren wichtige Arbeit für die Fußball-Gemeinschaft in Berlin geleistet hat. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Berliner Fußball-Verband und bin froh, dass wir die Kooperation heute noch mal erneuern konnten“.  

Nächster Schritt zu mehr Vielfalt im Sport

Anschließend präsentierte Benjamin Csonka, Beauftragter für Vielfalt und Gleichstellung des Landessportbunds Berlin (LSB), die Ergebnisse einer Umfrage zu Sportangeboten für queere Menschen in Berlin. Aus dieser Umfrage entstand eine Übersicht der Sportangebote für queere Menschen in Berlin sowie der sich als queerfreundlich positionierenden Sportvereine und -verbände. Anschließend ging es mit den vier Workshops in die praktische Phase. Ein Workshop des LSVD und “KickIn!” beschäftige sich etwa mit diskriminierungssensibler Sprache. Die Teilnehmenden lernten dabei anhand interaktiver Übungen, ihr Bewusstsein für diskriminierende Aussagen zu schärfen und sich in vielfaltssensiblen Alternativen zu üben. Parallel ging es im Inklusions-Workshop von Pfeffersport e.V. um die Umsetzung von Teilhabe im Sport. Das Referent:innen-Team berichtete dabei aus eigenen Erfahrungen und brachte die Perspektive von Sportler:innen mit Behinderung ein. Ein weiterer Workshop, den der BFV in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport durchführte, beschäftigte sich mit flexiblen Sportprojekten für und mit geflüchteten Menschen in Berlin. An einem runden Tisch wurde dabei u.a. über die verschiedenen Möglichkeiten gesprochen, Vereine und Menschen mit Fluchterfahrung zusammenzubringen. Im vierten Workshop des Abends, „Mein Alltag im Verein“, der für Frauen, Lesben, inter- oder transgeschlechtliche sowie nicht-binäre Personen offen war, fanden sich indes Menschen zusammen, die sich über ihren Alltag in Sportvereinen austauschten, und so die Möglichkeit erhielten, im geschützten Raum offen über positive wie negative Erfahrungen zu sprechen.  

Nach kurzer Abschlussrunde ging ein erfolgreicher Fachtag mit einem geselligen Get-Together bei Snacks und Getränken zu Ende, während die Anwesenden noch die Möglichkeit hatten, sich an den verschiedenen Ständen des „Markts der Möglichkeiten“ mit Informationsmaterial zu versorgen. So waren dort u.a. das BFV-Mädchenfußballprojekt „ALLE KICKEN MIT!“, Berlin gegen Nazis und Gesellschaftsspiele e.V. vertreten. Der Berliner Fußball-Verband dankt allen Beteiligten für die Organisation und Durchführung des Fachtages.