Der 030 eCup des Berliner Fußball-Verbandes ist die offizielle Stadtmeisterschaft im eFootball und der Nachfolger der bis 2022 jährlich ausgespielten Landesverbands-Trophy. Jedes teilnehmende Team vertritt dabei an der Spielekonsole in der Fußball-Simulation EA FC (ehemals FIFA) einen Berliner Fußballverein. Die Teams spielen dabei nicht nur um die Stadtmeisterschaft, sondern auch um die Chance, sich über den Titelgewinn für den bundesweiten DFB-ePokal powered by ERGO zu qualifizieren, an dem auch die Teams aus der Virtual Bundesliga teilnehmen.
Hertha BSC hat die diesjährige Auflage des 030 eCups gewonnen, die am 17. Januar im XPERION Berlin ausgetragen wurde. Im Finale konnte sich die erste eSport-Akademie der Bundesliga mit einem 2:0 gegen SG Rotation Prenzlauer Berg behaupten. Da Hertha BSC als Mitglied der Virtual Bundesliga bereits direkt für die Hauptrunde des DFB-ePokals qualifiziert ist, rückt der Finalgegner vom Prenzlauer Berg automatisch nach, und bestreitet somit sein Debüt auf der großen Bühne.
Ein Selbstläufer war es für die von der Hertha ausgesandten Vertreter Noah Klitzing (Nokzyy23), Len-Luca Seidel (BSC_Lenni) und Nick Mittelstädt (BSC_Nick) jedoch nicht. Besonders das Viertelfinale stellte die Herthaner vor große Herausforderungen: Bis zur 87. Minute liefen sie einem Rückstand hinterher, konnten diesen jedoch nach ansehnlichem Ausgleich remisieren und in der Verlängerung das Spiel für sich entscheiden. Auch der Finalgegner SG Rotation Prenzlauer Berg siegte in einem umkämpften Halbfinale knapp mit 1:0 über die VSG Rahnsdorf.
Bis es so weit kommen konnte, lieferten sich am Freitagnachmittag im Xperion 16 Teams, aufgeteilt in vier Gruppen, in der Vorrunde spannende Duelle. Zuvor wurden die zahlreichen Zuschauenden und Teams von Malte Schruth, BFV-Präsidialmitglied für Innovation, Vereins- und Verbandsentwicklung und Qualifizierung, begrüßt. In seiner Eröffnungsrede bekräftigte Schruth dem eFootball seinen begegnungsschaffenden Charakter, und holte aus, warum der BFV den eFootball unterstützt. „Wir sprechen ganz bewusst von eFootball, weil es uns wichtig ist, dass wir uns auf Fußball konzentrieren. Wir sehen auch einen inklusiven Charakter, also alt, jung, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung - alle können beim Spiel zusammenkommen, gegeneinander oder miteinander spielen und neue Leute kennenlernen“, so Schruth.
Durch den Sieg von Hertha BSC steht der Nachfolger von Delay Sports als Berliner eFootball-Meister fest. Die verbleibenden Halbfinalisten wurden mit Tickets für das Bundesligaheimspiel von Hertha BSC gegen den FC Nürnberg im Februar für das Erreichen der Runde der letzten Vier belohnt.
Delay Sports Berlin hat die erste Auflage des 030 eCups gewonnen und sich damit die offizielle Berliner Stadtmeisterschaft im eFootball gesichert. Im Finale besiegte das Team, das mit vier Spielern des professionellen eSport-Teams FOKUS angetreten war, die eSport-Akademie von Hertha BSC in zwei Begegnungen mit 2:0. Neben dem Titelgewinn darf sich Delay Sports auch über die Qualifikation zur Hauptrunde des DFB-ePokal powered by ERGO freuen, die ab März 2023 ausgetragen wird. Als Mitglied der Virtual Bundesliga wird Finalist Hertha BSC trotz der Niederlage ebenfalls beim bundesweiten Pokalwettbewerb an den Start gehen.
Mohammed Harkous (Gamertag: MoAuba), Teamkapitän von Delay Sports und FIFA-Weltmeister 2019, sagt: „Wenn wir bei einem Turnier mitmachen, haben wir immer den Anspruch auch zu gewinnen. Berliner Meister – das klingt schon cool. Ich hoffe, dass noch viele weitere Städte in Deutschland dem Beispiel des Berliner Fußball-Verbands folgen und eigene Stadtmeisterschaften organisieren. Beim DFB-ePokal wollen wir es nun besser machen als letztes Jahr, als wir Dritter geworden sind.“
Ab 16:00 Uhr hatten insgesamt neun Teams im Xperion, Berlins neuer Gaming- und eSports-Location im Saturn-Store am Alexanderplatz, in der Fußballsimulation FIFA 23 an der PlayStation 5 um den Berliner Meistertitel gespielt. Das Turnier war mit mehreren professionellen eSportlern hochklassig besetzt: Neben Weltmeister Mohammed Harkous waren für Delay Sports die FOKUS-Mitglieder Dylan Neuhausen (Gamertag: DullenMIKE, aktueller Deutscher FIFA-Meister), Koray Kücükgünar (KKoray) und Matthias Hietsch (Stylo) an den Controllern aktiv. Das Team von Hertha BSC wurde von Kapitän Cihan Yasarlar (Cihan) angeführt, der bereits seit 2015 professioneller eSportler ist und 2017 den Meistertitel in der Virtual Bundesliga gewann. Beim 030 eCup wurde in Teams von zwei bis fünf Spieler:innen gespielt, von denen jeweils eine:r Mitglied in einem Berliner Fußballverein sein musste.
„Die erste Auflage des 030 eCups hat den anwesenden Zuschauer:innen ein hochklassig besetztes Teilnehmendenfeld und viele spannenden Begegnungen geboten“, resümiert BFV-Präsident Bernd Schultz. „Das Turnier hat einmal mehr gezeigt, dass der eFootball sehr viele, vor allem junge Mitglieder in den Berliner Fußballvereinen begeistert. Derartige Veranstaltungen bieten uns als Verband zudem die Möglichkeit, Zielgruppen anzusprechen, die wir sonst in dieser Form nicht erreichen. Dieses Potential, Gaming interessierte Jugendliche über den eFootball zum organisierten Vereinsfußball zu bringen, gilt es zu nutzen.“
Der 030 eCup ist der Nachfolgewettbewerb der bis 2022 jährlich ausgespielten Landesverbands-Trophy. Delay Sports folgt als Berliner eFootball-Meister auf Viktoria Berlin, die den Titel 2022 gewinnen konnten.
Alle Ergebnisse des Turniers sind hier einzusehen: Turnierplan 030 eCup 2023
2025 | Hertha BSC |
2023 | Delay Sports Berlin |
2022 | Viktoria Berlin |
2021 | SV Tasmania Berlin (PS) / SV Lichtenberg 47 (Xbox) |
Das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat im Frühjahr 2018 beschlossen, sich dem Thema eFootball (eSports) anzunehmen.
„Das BFV-Präsidium ist sich einig, dass die unter dem allgemeinen Begriff eSport praktizierten Gewalt- und Killerspiele nicht zu den satzungsgemäßen Werten passen, die der BFV Kindern und Jugendlichen vermitteln möchte.
Das Engagement des BFV wird sich deshalb allein auf fußballbezogene Spiele und Formate beschränken. Um diese klare Abgrenzung und Ausrichtung auf die sportlich relevanten Computerspiele zu unterstreichen und missverständlichen Deutungen des Begriffs eSports vorzubeugen, spricht der BFV (und DFB) in diesem Kontext von eFootball.“