Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und weiteren Sportverbänden hat der Landessportbund Berlin (LSB) eine aktualisierte und ausdifferenzierte Position zum Thema eSports erarbeitet, die von allen Landessportbünden getragen wird. Kern der überarbeiteten Position ist die klarere Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von Videospielen. Auch soll der Wert des klassischen Sporttreibens mehr betont werden, wie auch LSB-Direktor Friedhard Teuffel sagt: „Beim Blick auf eSports fällt uns auf, wie wichtig uns der unmittelbare, persönliche Austausch ist und welche Bedeutung der klassische Sport angesichts des Bewegungsmangels in der Gesellschaft hat. Die Zeit, die Menschen sitzend vor einem Bildschirm verbringen, hat in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich zugenommen.“
Unverändert klar bleibt der LSB in seiner ablehnenden Haltung gegenüber Video- und Computerspielen mit gewaltverherrlichenden und diskriminierenden Inhalten. Darüber hinaus setzt er sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Gaming ein, so dass Aspekte wie Anti-Diskriminierung und Gewaltprävention künftig beachtet und mitgestaltet werden sollen. Eindeutiger formuliert ist jetzt auch die Position des organisierten Sports im Hinblick auf die Gemeinnützigkeit. Hier spricht sich der LSB ganz klar dafür aus, dass Vereine bei Computer- und Konsolenspielen mit Sportartenbezug gemeinnützigkeitsunschädlich Angebote machen können, ohne diesen Formen des eGamings selbst die Gemeinnützigkeit zuzuweisen.
Kurz zusammengefasst, enthält das Positionspapier des LSB folgende Punkte:
- Video- und Computerspiele sind anerkannter Bestandteil einer globalen Jugendkultur, in der Gemeinschaft, Wettbewerb und Weiterentwicklung im Vordergrund stehen
- Die Werte des Sports, wie Teamgeist, Fairplay und Respekt, werden geschätzt und müssen bewahrt werden
- Es muss zwischen virtuellen Sportartentypen (z.B. Peleton) und eGaming (z.B. FIFA) unterschieden werden
- eSports bietet eine Chance zur Weiterentwicklung von Vereinen und Verbänden, z.B. durch die Gewinnung neuer Zielgruppen
- eSports kann einen Beitrag zur Inklusion leisten, da Barrieren abgebaut und gemeinsam positive Erlebnisse gefördert werden
- Die Verträglichkeit von bestimmten digitalen Angeboten und der Gemeinnützigkeit muss sichergestellt werden, z.B. durch begleitende Maßnahmen zur Gesundheits- und Suchtprävention
Das detaillierte Positionspapier des LSB Berlin kann hier nachgelesen werden: Überarbeitete eSports-Position der Sportverbände