2.500 Zuschauende sorgten für einen würdigen Rahmen im Volksparkstadion Mariendorf. Dort fanden am 19. Mai 2024 die Endspiele im Polytan-Pokal der 1., 2. und 7er Frauen statt. Am Ende durften sich die 7er Frauen von BW Mahlsdorf/Waldesruh sowie die U23 und 1. Frauen des 1. FC Union Berlin über die begehrten Trophäen freuen.
Alle Anwesenden sind aufgerufen, sich mit dem Einsenden von Fotos des Endspieltages an der Aktion „Dein Finalmoment“ zu beteiligen. Zu gewinnen gibt es zwei DFB-Pokaltickets: Weitere Informationen.
Solo-Lauf ins Glück
FC Viktoria 1889 Berlin gegen Blau-Weiß Mahlsdorf/Waldesruh – mit dem Duell der Berlin-Liga-Spitzenreiterinnen gegen die Tabellenführerinnen der Landesliga ging es um 10:00 Uhr auf dem Kleinfeld in den Endspieltag. Die 7er Frauen beider Clubs lieferten sich ein zu Beginn ausgeglichenes Duell mit Halbchancen auf beiden Seiten. Nach zwölf gespielten Minuten war es dann die Viktoria, die zunächst in Führung ging: Fast von der Grundlinie wurde der Ball in den Rückraum gespielt, wo Julia Kinsella das Spielgerät ansatzlos an die Unterkante der Latte und darüber ins Tor nagelte (12.) – 1:0-Pausenführung.
Nach der Halbzeit sollten beide Teams den Zuschauenden ein echtes Spektakel bieten. Eingeleitet wurde dieses von Sarah Schatton, die einen parierten Abschluss vor ihre Füße bekam und aus halblinker Position stramm ins kurze Eck zum 1:1-Ausgleich abschloss (35.). Damit hatten die Mahlsdorferinnen Blut geleckt und arbeiteten weiter nach vorne. Einen Viktoria-Ballverlust im Aufbauspiel nutzen die Blau-Weißen in der 40. Minute für einen astreinen Konter, an dessen Ende Melanie Siegmund den Ball an Viktorias Keeperin vorbeischob – 1:2, Spiel gedreht. Davon wollten sich die „Himmelblauen“ jedoch nicht beeindrucken lassen und drückten auf das 2:2. Zunächst traf Julia Grünky aus der zweiten Reihe nur den Außenpfosten (45.), dann netzte Julia Kinsella beeindruckend im Liegen und angegangen von zwei Gegenspielerinnen zum Ausgleich ein (47.). Das letzte Wort sollten jedoch die Frauen aus dem tiefsten Osten Berlins haben. Auf dem linken Flügel startete Sarah Schatton in der eigenen Hälfte durch, überholte ihre Gegenspielerin, ließ alle hinter sich und traf am Ende dieses Solo-Sprintlaufs konzentriert zum 2:3-Endstand (57.), womit sie ihrem Team den Pokalsieg sicherte.
Union-Nachwuchs einteilt spät
Im zweiten Spiel des Tages kam es zum Aufeinandertreffen zwischen den souveränen Berliner Meisterinnen, der U23 des 1. FC Union Berlin, und Liga-Konkurrent Türkiyemspor Berlin II. Beide Teams gingen hochmotiviert in die Partie und wollten unbedingt das erste Tor erzielen. Die erste hochkarätige Chance bot sich dementsprechend bereits in der ersten Minuten Türkiyemspors Arzum Eren, die frei vor dem Kasten auftauchte, aber an der herausgeeilten, sich groß machenden Keeperin Sherly Schulz scheiterte. Auf der Gegenseite waren es keine drei Minuten später die Unionerinnen, denen wiederum die Führung gelang: Über den rechten Flügel tankte man sich durch, Pass in die Mitte und dort musste Sandra Weihmann nur noch ins leere Tor einschieben – 1:0 für Union. Türkiyemspor steckte gegen den Tabellenführer jedoch nicht auf und wurde bald für seinen Mut belohnt, als Sarah Wippig nach einer Ecke zum 1:1-Ausgleich traf. Als sich das Publikum bereits auf ein Remis zur Pause eingestellt hatte, klingelte es doch noch mal im Kasten der Kreuzbergerinnen. Es war die vierte Minute der Nachspielzeit, als Sandra Weihmann mit ihrem zweiten Tor zur 2:1-Pausenführung für die Unionerinnen traf.
In Halbzeit zwei untermauerte Union zunehmend die Rolle, die ihnen auf dem Papier angesichts der herausragenden Leistungen in der Liga zuzurechnen war. In der 52. Minute traf Lina Krauss für die „Eisernen Ladies“ per strammem Schuss ins lange Eck zum 3:1. Madeleine Wojtecki erhöhte nach 77 gespielten Minuten zu einem deutlichen 4:1-Sieg, nach dem es in dieser Höhe lange nicht ausgesehen hatte. Nach Schlusspfiff durfte Rot-Weiß damit den Pokal in die Höhe stemmen.
120 Minuten Berlins bester Frauenfußball
Im heiß erwarteten Polytan-Pokalfinale der 1. Frauen trafen mit dem FC Viktoria 1889 Berlin und dem 1. FC Union Berlin der Regionalliga-Zweite und -Erste und somit Berlins aktuell beste Teams im Frauenfußball aufeinander. In einem ausgeglichenen Spiel waren Höhepunkte allerdings zunächst rar gesät. Beide Teams agierten konzentriert und tasteten sich langsam nach vorne. Die beiden zwingendsten Torchancen der ersten Halbzeit lagen bei den „Eisernen Ladies“, als Anouk Blaschka erst einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte setzte (13.) und später Viki-Keeperin Inga Buchholz mit einem strammen Schuss prüfte (32.).
Der zweite Durchgang sollte wesentlich mehr aufregende Aktionen zu bieten haben. So kam auch der FC Viktoria zu seinen ersten Hochkarätern. Zunächst spitzelte Leyila Aydin eine scharfe Hereingabe knapp am Pfosten vorbei (54.), ehe Aydin in der 61. Minute einen satten Abschluss aus der Distanz an die Latte nagelte. 77 Minuten waren gespielt, als auch Union wieder gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auftauchte – und dieses Mal mit Erfolg: Eine flache Flanke von links wurde immer länger und erreichte schließlich Sarah Abu Sabbah, die das Spielgerät zum 1:0 für die Köpenickerinnen über die Linie drückte. Damit war die Messe jedoch noch nicht gelesen, denn Viktoria hatte noch Körner. In der 86. Minute trat Aylin Yaren zum Freistoß auf dem rechten Flügel an. Auch diese Hereingabe wurde immer länger und landete letztlich ohne weitere Berührung im langen Eck – es ging mit 1:1 in die Verlängerung.
Die erste Viertelstunde verlief weiterhin ausgeglichen. Trinity Künzel schoss für Viktoria knapp am Pfosten vorbei (99.), ehe Sabbahs gefährlicher Abschluss aus Nahdistanz zur Ecke pariert wurde (100.). Die zweiten 15 Minuten der Verlängerung begangen dann aber mit einem Paukenschlag: Die meisten Zuschauenden hatten den Blick noch gar nicht wieder aufs Feld gerichtet, da wurde der Ball lang in den Viktoria-Strafraum geschlagen, dort spitzelte Vikis Anouk Dekker im Zweikampf mit ihrer Gegenspielerin das Leder unglücklich an der eigenen Keeperin vorbei und traf zum 2:1 für Union (106.). In den Schlussminuten fehlten den redlich bemühten „Himmelblauen“ letztlich sichtlich die Kräfte, um das Ergebnis erneut auszugleichen, womit auch die dritte Trophäe des Tages in den Osten der Stadt und zum zweiten Mal an Union Berlin ging.
Der Berliner Fußball-Verband gratuliert allen drei Teams zum Titel und bedankt sich bei allen Organisator:innen, Schiris, Zuschauenden und Aktiven für einen herausragenden Endspieltag im Polytan-Pokal.
Die Endergebnisse:
7er Frauen: Viktoria Berlin III – BW Mahlsorf/Waldesruh 2:3
2. Frauen: 1. FC Union Berlin U23 – Türkiyemspor Belrin II 4:1
1. Frauen: Viktoria Berlin – 1. FC Union Berlin 1:2 n.V.
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