„Wir sind eine Familie und ich der Obervater“

Makkabis Übungsleiter sprach bei COSY-WASCH am Ostbahnhof über das bevorstehende Pokalendspiel und seine lange Trainerkarriere. Foto: sr Pictures Sandra Ritschel.

Im Interview spricht TuS Makkabi-Trainer Wolfgang Sandhowe über das bevorstehende Landespokalfinale und seine Trainerlaufbahn.

Am Samstag, den 3. Juni 2023 steigt im Rahmen des „Finaltag der Amateure“ das Endspiel um den COSY-WASCH Landespokal der 1. Herren. Ab 12:15 stehen sich dann die beiden Finalisten vom TuS Makkabi und des SV Sparta Lichtenberg im Mommsenstadion gegenüber. Anlässlich des Endspiels sprach der BFV mit TuS Makkabi-Übungsleiter Wolfgang Sandhowe u.a. über den Weg ins Endspiel, prägende Persönlichkeiten seiner Trainerlaufbahn und seine Erinnerungen an den Landespokalsieg mit Türkiyemspor 1991. 

Herzlichen Glückwunsch zum Einzug in das Finale des COSY-WASCH Landespokals. Für den TuS Makkabi ist es die erste Endspielteilnahme in diesem Wettbewerb. Welche Bedeutung hat diese Partie für den Verein? 

Es ist das größte Highlight, das wir in dieser Saison erreichen konnten. Wir haben uns das Finale durch gute Spiele und gutes Auftreten verdient. 

Im Halbfinale konnte mit Regionalligist Viktoria Berlin der Titelverteidiger mit 3:2 bezwungen werden. Wie haben Sie das Spiel in Erinnerung?

Ich hatte mir in der Woche vor dem Halbfinale Viktorias Ligaspiel gegen Energie Cottbus angeguckt und habe mir gedacht, wenn wir vorne gut zustellen und schnell umschalten, haben wir vielleicht eine Chance. Genau das haben wir dann auch perfekt umgesetzt und verdient gewonnen.

Als Aufsteiger spielt Ihr Team eine hervorragende Saison in der Oberliga und spielt oben mit. Was macht die Mannschaft so stark? 

Es gibt nur einen Ausdruck, der unser Team treffend beschreibt: Familie. Wir halten zusammen und das macht uns so stark. Ich bin der Obervater, mit mir kann man vor dem Training reden. Dann helfe ich jedem. Aber wenn ich den Platz betrete, werde ich zum Tier. Dann will ich unbedingt gewinnen und jeden Spieler weiterbringen. Am Anfang haben meine Spieler gesagt: „Der ist verrückt, der Alte. Der ist von einem anderen Stern.“ Mittlerweile kennen sie mich und ziehen voll mit.  

Sie haben während Ihrer Laufbahn mit großen Trainerpersönlichkeiten gearbeitet und von Ihnen gelernt. Wer hat Sie am stärksten geprägt? 

Ich habe 1985 den Fußballlehrer-Lehrgang (Anm. d. Red.: heute Pro Lizenz) absolviert. Diesem Jahrgang gehörten unter anderem Hans Bongartz, Winfried Schäfer, Reinhold Fanz und Hermann Gerland an. Ich habe den Lehrgang sogar mit der Note 1,9 und damit besser als Hermann abgeschlossen – aber das nur am Rande (lacht), denn ihm habe ich sehr viel zu verdanken. Er hat mich damals zum VfL Bochum geholt und mich zwei Jahre später zu Galatasaray Istanbul gebracht, wo ich Co-Trainer unter Jupp Derwall war. Ich durfte von vielen großen Trainern lernen, aber Hermann Gerland war sicherlich die prägendste Figur für mich. Man entwickelt sich kontinuierlich weiter und findet mit der Zeit einen eigenen Stil. 

Sie haben 1991 mit Türkiyemspor den Berliner Landespokalwettbewerb schon einmal gewinnen können. Welche Erinnerungen haben Sie daran und an die anschließende Teilnahme im DFB-Pokal? 

Ausschließlich sehr schöne Erinnerungen. Das war eine emotionale Zeit. Nach dem Titelgewinn haben wir sogar die erste DFB-Pokalrunde mit einem Sieg im Berliner Duell gegen den damaligen Zweitligisten Blau-Weiß 90 überstanden. Damals kamen regelmäßig mehrere Tausend Zuschauer zu unseren Heimspielen ins Katzbachstadion (Anm. d. Red.: seit 2010 Willy-Kressmann-Stadion). 

Dies ist eine gekürzte Version des BFV-Interviews mit Wolfgang Sandhowe. Der vollständige Text kann gemeinsam mit vielen weiteren Interviews, spannenden Hintergrundinformationen sowie Video-Content rund um die Berliner Pokalendspiele 2023 im digitalen Programmheft „Pokalfieber“ eingesehen werden.

Eintrittskarten für das Finale im COSY-WASCH Landespokal der 1. Herren können ausschließlich online erworben werden: Tickets Finaltag der Amateure: TuS Makkabi Berlin - SV Sparta Lichtenberg