Die U16-Junioren-Auswahlmannschaft des Berliner Fußball-Verbandes spielte erfolgreich beim DFB-Sichtungsturnier in Duisburg-Wedau vor. Vier Berufungen für den nächsten DFB-Lehrgang waren der Lohn für eine starke Performance ohne Niederlage.
Am ersten Spieltag gegen das Nachbarbundesland Brandenburg war den Berlinern anzumerken, dass sie in dieser Konstellation noch nicht zusammengespielt hatten. Obwohl sie das Spiel kontrollierten, waren Torchancen Mangelware. Ein Tor durch Yunus Ünal zum 1:0-Sieg gelang dennoch, was einen gelungenen Start ins Turnier ermöglichte.
Da durch den Spielmodus von Runde zu Runde bessere Gegner auf die erfolgreichen Mannschaften warteten, hatte man mit dem Württembergischen Fußballverband, hauptsächlich mit Spielern des VfB Stuttgart besetzt, eine härtere Nuss zu knacken. Wiederum kontrollierten die Berliner das Geschehen vor allem in der Defensive deutlich, doch im Herausspielen von Torchancen taten sie sich schwer. Erst in der Schlussminute erlöste Kapitän Ali Jaber die Mannschaft per Kopf nach einem Eckball. Das zweite 1:0 war damit erreicht.
In der dritten Partie ging es gegen die offensivstarken Niedersachsen, die bis dato bereits sechs Tore erzielt hatten. Die herausragende Berliner Defensivleistung, die durch konsequentes Angriffspressing die Gegner nie zur Entfaltung kommen ließ, bescherte den Hauptstädtern die dritte weiße Weste. Offensiv konnten sie jedoch die wenigen eigenen Möglichkeiten nicht verwerten. Folgerichtig endete das Spiel 0:0.
Titelkampf spitzt sich zu
Die Konstellation am letzten Spieltag gegen das Niederrhein-Team war interessant: Der Sieger der Partie würde sich wohl den Turniersieg holen. Etwas nervös begannen die Berliner, was die mit Nationalspielern, insbesondere von Borussia Mönchengladbach, gespickte gegnerische Offensivreihe prompt zum 1:0 ausnutzte. Die Berliner wachten jedoch nach zehn Minuten auf und übernahmen komplett die Spielkontrolle. Durch dominantes Pressing erzielte Maik Afri Akumu, der ein starkes Turnier spielte, den Ausgleich. In den Schlussminuten überschlugen sich die Ereignisse, als beide Mannschaften komplett auf Turniersieg spielten. Die größte Möglichkeit hatten hierbei die Jungs vom Niederrhein per Foulelfmeter, den der Berliner Torwart Oskar Welsandt überragend parierte. Die letzte Chance hatten die Berliner, doch am Ende blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden. Damit rutschten die BFV-Talente auf einen dennoch respektablen fünften Turnierplatz ab. Den Sieg sicherte sich der Südwestdeutsche Fußballverband.
Verbandsportlehrer Rudy Raab zog ein zufriedenes Fazit: „Mit nur einem Gegentor in vier Spielen haben wir eine sehr starke Defensivleistung gezeigt und auch mit gutem Spielaufbau die Partien kontrolliert. Insgesamt haben wir jedoch zu wenig Tormöglichkeiten aus unserer Überlegenheit erarbeitet. Unabhängig vom mannschaftlichen Abschneiden freuen mich besonders die vier Nominierungen für den nächsten Nationalmannschaftslehrgang. Berliner Talente genießen eine hohe Wertschätzung beim DFB.“
Raab unterstützten Co-Trainer Robert Zander, Teammanager Roberto Luzardo und Physiotherapeut Emiliano Castel.
Eine Einladung für den nächsten DFB-Lehrgang bekamen: Torwart Christian Seibert, Enoch Adetokunbo-Adelenu und Maik Afri Akumu (alle Hertha BSC) sowie Oskar Bohn (1. FC Union)
Auf Abruf stehen bereit: Ali Jaber (Hertha BSC) und Tom Kannegiesser (1. FC Union)
Im Berliner Kader standen außerdem: Oskar Welsandt, Alec Shabany, Duje Sliskovic, Olufemi Adesiyan, Pepe Kischke, Yann Megaptche und Oskar Engel (alle 1. FC Union), Yunus Ünal und Pierre Tampier Eken (Hertha BSC) sowie Nikola Lolovic (Hertha 03 Zehlendorf)