DFB-Ü-Cup

Die nationalen Finalturniere um den DFB-Ü 32, -Ü 40- und -Ü 50-Cup sowie den DFB-Ü 35-Frauen-Cup sind nicht nur zur Tradition geworden, sondern auch als inoffizielle Deutsche Meisterschaft für Ältere wichtiger Bestandteil des Amateurfußballs. 

Die Vereine können sich über regionale Meisterschaften für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren: Der Berliner Meister nimmt an der NOFV-Meisterschaft teil. Der Sieger der NOFV-Meisterschaftsrunde qualifiziert sich dann für den DFB-Ü-Cup.

Silber und Bronze für Hertha beim DFB-Ü-Cup

Beim größten Wettbewerb für Ü-Mannschaften in Deutschland schaffte es Hertha BSC zweimal auf das Siegertreppchen.

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause fand am Wochenende 24./25. September 2022 wieder der alljährliche DFB-Ü-Cup im Olympiapark Berlin statt. Im Ü32-, Ü40- und Ü50-Bereich bei den Männern sowie im DFB-Ü35-Frauen-Cup kämpften Deutschlands beste Senior:innen-Mannschaften um den Titel, wobei Hertha BSC es zweimal für Berlin auf das Siegertreppchen schaffte. 

Die Besten Deutschlands! 

Die Ü32 von Hertha verpasste den Titelgewinn nur um Haaresbreite. Nach einem torlosen Remis zum Auftakt gegen Alemannia Lendersdorf, einem 4:0-Triumph über den FC Bayern München sowie einem 2:0-Sieg gegen die FSG Schmelz/Limbach/Gresaubach ging es in das alles entscheidende letzte Spiel um Tabellenplatz eins gegen die punktgleiche Victoria Hamburg. Die Hansestädter behielten dabei jedoch die Oberhand und konnten sich am Ende mit einem knappen 1:0-Erfolg den Titel im DFB-Ü32-Cup sichern. Für die Hertha-Mannschaft rund um die Ex-Bundesliga-Profis Sami Allagui, Chinedu Ede und Malik Fathi sprang dabei ein starker zweiter Platz heraus. 

Nicht viel weniger stark präsentierte sich auch die Ü40 von Hertha BSC an diesem Wochenende. Die Mannschaft rund um Ex-Profi Benjamin Köhler holte sich über ein 1:1 gegen Bayer Leverkusen, ein 3:1 gegen Eintracht Nordhorn, eine knappe 1:2-Niederlage gegen den späteren Sieger 1. FC Nürnberg und ein 0:0 gegen die SG Mittelmosel/Leiwen die Bronze-Medaillen im DFB-Ü40-Cup. Berlin stellt somit im Ü40-Bereich die drittbeste sowie im Ü32-Bereich die zweitbeste Ü-Mannschaft Deutschlands. 

Im DFB-Ü50-Cup holte sich indes Hannover 96 vor dem Nordost-Vertreter 1. FC Frankfurt (Oder) den Turniersieg, während im DFB-Ü35-Frauen-Cup der Pokal an Asbach Uralt Essen ging. Die NOFV-Vertreterinnen vom USV Jena landeten auf dem vierten Rang. 


DFB-Ü 40/Ü 50-Cup und DFB-Ü 35-Frauen-Cup 2018 in Berlin: Blau-Weiß 90 holt bei der Ü 40 den Titel

Am 15. und 16. September 2018 fanden in Berlin die DFB Ü-Meisterschaften statt. Mit dabei waren zum ersten Mal auch die Ü35-Teams der Frauen.

Am vergangenen Wochenende lud der DFB zum zwölften Mal die besten Teams der Ü40-Herren sowie zum sechsten Mal die der Ü50-Herren in den Berliner Olympiapark. Worauf alle Beteiligten besonders stolz sind: Zum ersten Mal wurde auch das Finalturnier der Ü35-Frauen gemeinsam mit den Herren ausgetragen. Bei perfektem Fußballwetter über das komplette Wochenende kamen die Zuschauer dank hochklassigem und spannendem Fußball voll auf ihre Kosten. Vor allem die Berliner hatten großen Grund zur Freude, konnte sich doch Blau-Weiß 90 am Ende den Titel beim DFB-Ü 40-Cup sichern.

DFB Ü40-Cup: Blau-Weiß 90 nicht zu stoppen

In zwei Fünfer-Gruppen ging es in der Gruppenphase zunächst um den Einzug ins Halbfinale. Dabei bewegten sich die Teams auf technisch und taktisch hohem Niveau. Zahlreiche ehemalige Bundesligaspieler wie Vahid Hashemian, Marius Ebbers (beide SC Victoria Hamburg), Marco Gebhardt und Ronny Nikol (beide Blau-Weiß 90) brachten die Zuschauer/-innen mit tollen Aktionen immer wieder zum Staunen.

In Gruppe A erreichte Blau-Weiß 90 nach vier Siegen in vier Spielen souverän als Gruppenerster das Halbfinale. Mit kontrolliertem Offensivfußball war die Mannschaft von Trainer Michael Meister immer auf der Höhe des Geschehens. Mit neun Punkten sicherte sich der rheinländische Vertreter SG Mittelmosel/Leiwen den zweiten Platz vor dem SV Erzhausen, Eintracht Nordhorn und Arminia Bielefeld. In der Gruppe B zogen die Spieler von Rekordmeister Bayern München zusammen mit dem SC Victoria Hamburg ins Halbfinale ein und verwiesen den VfB Speldorf, den FC Grün-Weiß Piesteritz und den SV Hermersberg auf die Plätze drei bis fünf.

Im Halbfinale kam es dann zum Aufeinandertreffen zwischen Blau-Weiß 90 und Victoria Hamburg. Beim Stande von 1:1 verpasste Victoria-Stürmer Marius Ebbers freistehend das mögliche Führungstor, im Gegenzug vernaschte Blau-Weiß-Linksaußen Marco Gebhardt mit einem fulminanten Solo die komplette Hamburger Abwehr und schloss eiskalt mit einem Flachschuss in die lange Ecke zum 2:1 Siegtreffer ab. Im zweiten Halbfinale war der FC Bayern München bemüht, sein dominantes Positionsspiel aus der Gruppenphase aufzuziehen. Doch die Spieler der SG Mittelmosel/Leiwen setzten immer wieder gefährliche Konter und zogen am Ende etwas überraschend, aber durchaus verdient mit 2:0 ins Finale ein.

Im Finale zwischen Blau-Weiß 90 und der SG Mittelmosel/Leiwen dominierten die Berliner in den ersten 15 Minuten das Geschehen. Torjäger Michael Fuß, mit sieben Treffern bester Torschütze im Turnier, markierte in der siebten Spielminute das verdiente 1:0 und verpasste nur wenige Minuten später mit einem Pfostentreffer das zweite Tor. In der zweiten Halbzeit war Blau-Weiß 90 eher darauf bedacht, defensiv sicher zu stehen und nur gelegentliche Konter zu setzen. So wurde es nochmal spannend, als der Keeper von Mittelmosel/Leiwen bei einem Eckball in der letzten Minute mit nach vorne kam, doch am Ende setzten sich die Männer aus Berlin verdientermaßen die Krone auf.

Blau-Weiß-Trainer Michael Meister war daher auch voll des Lobes über seine Mannschaft: „Wir sind einfach eine Turniermannschaft. Unser Zusammenhalt hat uns stark gemacht.“ Darüber hinaus lobte er das große fußballerische Niveau der Teams: „Wir sind ja schon einige Male dabei gewesen. Die Rahmenbedingungen rund ums Turnier haben sich stetig verbessert, dadurch steigt der Ansporn, auch im höheren Fußballalter noch tolle Leistungen zu zeigen.“

DFB-Ü 50-Cup: FC Hennef 05 macht das Rennen

Auf den Kleinfeldern im Berliner Olympiapark fand zeitgleich das Turnier der 7er Ü50-Mannschaften statt. Im Modus „Jeder gegen Jeden“ spielten die sechs Teams den diesjährigen Meister aus. Mit vier Siegen und einem Remis holte sich der nordrhein-westfälische Vertreter FC Hennef 05 den Titel im Ü50-Cup. Den zweiten Platz sicherte der TSV Lesum-Burgdamm mit acht Punkten aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem Drittplatzierten Hertha BSC. Vierter wurde der VfB Dillingen mit sieben Punkten, gefolgt vom zweiten Berliner Vertreter SSV-Köpenick-Oberspree (vier Punkte). Schlusslicht der Tabelle war mit einem Zähler die SG-Stadelkirchen-Oberkirch.

DFB-Ü 35-Frauen-Cup: NOFV-Meister FF USV Jena Zweiter

Zum ersten Mal fand auch der DFB-Ü 35-Frauen-Cup gemeinsam mit den Ü-Cups der Herren in Berlin statt. „Die Frauenteilnahme ist in jedem Aspekt eine absolute Bereicherung für dieses Event und wird natürlich fortgesetzt“, so DFB-Vizepräsident Erwin Bugar. Den Sieg beim Ü 35-Frauen-Cup konnten sich die Spielerinnen des FC Bayern München sichern, die souverän ohne Punktverlust und Gegentor den Gruppenmodus gewannen. Einen hervorragenden zweiten Platz erreichten die Frauen des NOFV-Meisters FF USV Jena, die die Teams der SG Nie HSV, den SC Preußen Borghorst, Riegelsberg United und den 1.FFC Niederkirchen auf die Plätze drei bis sechs verwiesen. Ein besonderes Highlight in Sachen Fairplay setzte dabei Preußen Borghorst-Spielerin Melanie Waterkamp. Nach einer unberechtigten Strafstoßentscheidung teilte sie dies ihrer Mitspielerin am Siebenmeterpunkt mit, die daraufhin absichtlich verschoss.

Beste Spielerin und beste Torschützin wurde Kathrin Grunwald (SG Nie HSV), die Auszeichnung der besten Torhüterin erhielt Stephanie Neuser (SG Preußen Borghorst). Im DFB-Ü 50-Cup gingen die Ehrungen an Uwe Haas (bester Spieler/ VfB Dillingen), Andreas Werner (bester Torschütze) und Andre Skerka (bester Spieler/ beide Hertha BSC). Als bester Spieler des DFB-Ü 40-Cup wurde Francisco Copado von Bayern München geehrt, die Auszeichnung des besten Torwarts ging an Thorsten Lang (Mittelmosel).

Einen großen Dank verdienen die 22 freiwilligen Teambetreuer/-innen vom Berliner Fußball-Verband, die sich über das komplette Wochenende um das Wohl der teilnehmenden Teams kümmerten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Zudem standen 35 Ballkinder von Fortuna Pankow am Spielfeldrand und versorgten die Spieler zuverlässig mit Bällen. Am Ende standen Spieler/-innen und Helfer/-innen gemeinsam auf dem Feld und feierten sich für ein rundum gelungenes und großartiges Fußballwochenende.

Weitere Informationen

Zum Turnierverlauf des DFB-Ü 35-Frauen-Cups, des DFB-Ü 40-Cups und des DFB-Ü 50-Cups

Termin für das nächste Jahr

Samstag, 14. September bis Sonntag, 15. September 2019 im Berliner Olympiapark (Friedrich-Friesen-Allee, 14053 Berlin)

DFB-Ü 40/Ü 50-Cup 2017 in Berlin

Am 16. und 17. September 2017 fand bereits zum elften Mal der DFB Ü 40-Cup im Olympiapark Berlin statt. Bei durchgehend trockenem Wetter kämpften zehn für das nationale Finalturnier qualifizierte Teams um den begehrten Pokal. Am Ende konnte sich die SG Hoechst Classique den Titel sichern. Der Berliner Vertreter Blau-Weiss 90 schied im Halbfinale unglücklich nach Elfmeterschießen aus und landete schließlich auf Platz vier.

Sehenswerte Treffer und ehemalige Profis

In zwei Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften ging es in der Gruppenphase zunächst um den Einzug in die K.O.-Phase, für den mindestens der zweite Platz erreicht werden musste. Trotz großen Ehrgeizes und unbändigen Siegeswillens bewegten sich die Spieler während des gesamten Wettbewerbs im sportlich fairen Rahmen. Die Teams begeisterten die Zuschauer von der ersten Partie an mit Fußball auf hohem technischem und taktischem Niveau, schönen Kombinationen und traumhaften Toren.

Wie in den Vorjahren nahmen auch am diesjährigen Turnier mehrere ehemalige Spieler mit Bundesligaerfahrung teil. Blau-Weiss 90-Offensivmann Marco Gebhardt (ehemals u.a. bei Eintracht Frankfurt) wusste mit tollen Dribblings zu überzeugen, der 57-jährige Frank Hartmann, der in den 80ern für Hannover 96 und Bayern München auflief, schlenzte einen Freistoß für die Hannoveraner Ü 40-Mannschaft unter die Latte. Auch Ex-Union Berlin-Profi Ronny Nikol zeigte als Blau-Weiss-Kapitän die altbekannten starken Leistungen.

In Gruppe A fuhr Blau-Weiss 90 nach drei Siegen und einem Remis mit zehn Zählern souverän den Gruppensieg ein. Die Mannschaft von Trainer Michael Meister glänzte in den fünf Vorrundenspielen mit starkem Offensivfußball. Die Ü 40 des FC Bayern München sicherte sich mit sechs Punkten Platz zwei vor der SG Mittelmosel/Leiwen, dem SV Eintracht 1902 Verlautenheide und dem TSV Reinbek. Mit jeweils acht Punkten schafften die SG Hoechst und Hannover 96 in Gruppe B den Sprung in die Halbfinals und verwiesen den Lüner SV, den SV Bad Kleinen und die SG Alsdorf/Kirchen auf die Plätze drei bis fünf.

Spannende Finalspiele erst vom Punkt entschieden

Die Halbfinalduelle waren von defensiver Taktik geprägt. Die Mannschaften bemühten sich, Fehler zu vermeiden, einige Großchancen blieben zudem ungenutzt. Blau-Weiss 90 war in einem offenen Spiel gegen Hannover mit zwei Schüssen an den Querbalken vom Aluminiumpech verfolgt, es blieb beim torlosen Remis nach regulärer Spielzeit. Auch in der zweiten Halbfinalbegegnung zwischen dem FC Bayern und Hoechst Classique konnte in 30 Minuten kein Sieger ermittelt werden. Somit kam es in beiden Spielen zum Elfmeterschießen, in denen Hannover und Hoechst als glückliche Gewinner hervorgingen.

Das anschließende Finale zwischen Hannover 96 und der SG Hoechst im Amateurstadion entpuppte sich als Torhüterduell. Beide Keeper hielten ihre Teams mit erstklassigen Reflexen mehrfach im Spiel. So kam es erneut zum Elfmeterschießen. Unter Einspielung der Titelmelodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“ gelang es Hoechst-Schlussmann Christian Giggel, einen Elfmeter mehr zu entschärfen als seinem Gegenüber Miguel Caceres-Risco. Somit ging der Titel nach einem Herzschlagfinale nach Hoechst. Kapitän Jose Ferreiro ließ seiner Freude freien Lauf: „Wir warten jetzt schon elf Jahre. Endlich haben wir den Titel!“

Ü 50-Cup: Die Bayern machen das Rennen

Auf den Nebenplätzen fand das Turnier der 7er Ü 50-Mannschaften statt. Sechs Teams maßen sich dabei im Modus „Jeder gegen Jeden“. In fünf Spielen blieb der FC Bayern ohne Niederlage (vier Siege, ein Unentschieden) und holte sich somit vollkommen verdient den Turniersieg. Vize-Pokalsieger wurde der SV Mackenbach bei drei Siegen, einem Remis und einer Niederlage. Preußen Lengerich spielte sich mit acht Zählern auf Rang drei.

Punktgleich mit dem Tabellenvierten TuS Frisia Goldenstedt landete die Ü50-Mannschaft der SpVgg Blau-Weiss 1890 auf Platz fünf. Die Berliner zeigten sehenswerte Spielzüge, konnten allerdings zahlreiche Großchancen nicht verwerten. Schlusslicht der Tabelle war mit zwei Zählern der TV Askania Bernburg.

„Nahezu perfektes Wochenende“

Der DFB-Ü 40/Ü 50-Cup erfreute sich zum Turnierende hin positiver Resonanz: „Es ist bemerkenswert, wie viel organisatorischer Aufwand für das Turnier betrieben wurde. Es hat, trotz der knappen Finalniederlage, großen Spaß gemacht.“, so das Fazit von Hannover-Verteidiger Serkan Aslantürk. Das Rahmenprogramm nannte Aslantürk „überragend“. Der DFB hatte die Spieler und Begleiter zur Übernachtung und zum Besuch des Gala-Abends „Stars in Concert“ in das Estrel-Hotel eingeladen.

Trotz unglücklichen Ausscheidens war auch Blau-Weiss-Coach Michael Meister voll des Lobes: "Es war wieder eine tolle Veranstaltung, die Fußballern im höheren Alter eine große sportliche Herausforderung bot." Die Halbfinal-Niederlage im Elfmeterschießen beschrieb er als "unglücklich". Man habe gegen eine defensiv agierende Mannschaft eine spielerisch starke Leistung gezeigt, lediglich das fällige Führungstor verpasst.

Vor der Siegerehrung bedankte sich Michael Lichtnecker, Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Beachsoccer, Freizeit- und Breitensport, bei allen Helfern/-innen und Organisatoren/-innen und bezeichnete das Wochenende als „nahezu perfekt“. Auch Christian Gaebler, Sport-Staatssekretär des Landes Berlin, erschien zur Pokalübergabe und zeigte sich hocherfreut: „Es ist ein wichtiges Event für den Amateursport. Toll, wie Mannschaften aus ganz Deutschland zu uns nach Berlin kommen und dieses Wochenende zu so einem Ereignis machen.“ Gaebler würde sich freuen, „wenn Berlin auch im nächsten Jahr wieder Gastgeber sein wird. Wir fiebern schon auf das nächste Turnier hin!“

DFB-Ü 40-CUP 2016: Blau-Weiß 90 holt den Titel

Zum zehnten Mal fand am Wochenende der DFB-Ü 40-Cup im Berliner Olympiapark statt. Zur Jubiläumsausgabe hatten sich zehn Mannschaften für das nationale Finalturnier der Ü 40-Fußballer qualifiziert. Am Ende hielt Blau-Weiß 90 die begehrte Schale in die Höhe.

Vom anfänglichen Regen am ersten Turniertag ließen sich die Spieler keineswegs beeindrucken: Leidenschaft, Ehrgeiz, technische Raffinesse und jede Menge Freude legten die Altherren-Fußballer aufs Parkett. Doch auch das Wetter spielte mit der Zeit immer mehr mit und Klaus Jahn, Vorsitzender für den Ausschuss Freizeit- und Breitensport des DFB, brachte es auf den Punkt: „Die Bedingungen an diesem Wochenende waren optimal für hochklassigen Altherren-Fußball. Der DFB-Ü 40-Cup ist etwas Besonderes. Jedes Jahr geben die Mannschaften alles, um hier nach Berlin zu kommen."

Positive Resonanz der Teilnehmer

Bei den Spielern kam das Turnier ebenfalls gut an: „Sensationell, was hier für uns alte Herren auf die Beine gestellt wurde. Ich bin zum ersten Mal dabei und ich bin echt beeindruckt", so der ehemalige Bundesliga-Spieler Ronny Nikol vom Berliner Vertreter Blau-Weiß 90. Die Teams mussten sich im Vorfeld über regionale Entscheidungsturniere für den DFB-Ü 40-Cup qualifizieren. Der Deutsche Fußball-Bund lud jene Mannschaften mit jeweils 18 Spielern sowie sechs Begleitpersonen nach Berlin zum Ü 40-Cup ein. Hiermit inbegriffen waren die Übernachtungen im Estrel-Hotel auf der Berliner Sonnenallee und Tickets für den Gala-Abend „Stars in Concert".

Bereits im Vorfeld des Turniers stand fest, dass der Titelverteidiger Hannover 96 nicht dabei sein wird. Nachdem sich in den letzten Jahren mit den Hannoveranern und Hansa Rostock namhafte Vereine den Titel sichern konnten, gelang in diesem Jahr einem Amateurverein der ganz große Coup. Abgesehen von Bayern München nahmen ausschließlich Amateurklubs am DFB-Ü 40-Cup teil. Gerade die Begeisterung der kleineren Vereine für die Veranstaltung wurde an diesem dritten Septemberwochenende ersichtlich. Wobei von Amateuren nicht unbedingt immer die Rede war. Der Berliner Vertreter Blau-Weiß 90 konnte neben Ronny Nikol noch weitere namhafte Ex-Profis wie Marco Sejna (u.a. Hertha BSC) und Marco Gebhardt (u.a. Eintracht Frankfurt) im Kader aufweisen.

Hohe fußballerische Fertigkeiten

„Auch das Jubiläum wird uns wieder jede Menge Spannung und schöne Spielzüge bescheren", so Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes, im Vorfeld des Turnieres. Bernd Schultz sollte Recht behalten. Bereits die Eröffnungsspiele am Samstagmorgen deuteten an, dass sich hier keine Mannschaft einfach so geschlagen geben wollte.

In zwei Fünfer-Gruppen kämpften die Teilnehmer zunächst um den Einzug ins Halbfinale. Bereits nach dem ersten Turniertag sicherte sich der Berliner Vertreter Blau-Weiß 90 vorzeitig durch drei Siege in drei Spielen den Einzug ins Halbfinale. Doch das Teilnehmerfeld war insgesamt dicht beieinander und so hatten am zweiten Turniertag noch alle weiteren neun Mannschaften die Möglichkeit, sich für die Endrunde zu qualifizieren.

Zur Mittagszeit des zweiten Turniertages standen dann auch alle weiteren Halbfinalteilnehmer fest. In Gruppe A gelang der TB Jahn Zeiskam der Gruppensieg. Als zweitplatzierte Mannschaft qualifizierte sich der letztjährige Final-Teilnehmer Westfalia Herne ebenso für das Halbfinale. Der erste Platz der Gruppe B ging mit einer maximalen Punkteausbeute von zwölf Zählern an Blau-Weiß 90. Hinter den Gastgebern aus Berlin erreichte die SG Kupferdreh-Byfang den Einzug in die Finalspiele.

Spannende Final-Spiele

Die beiden parallel stattfindenden Halbfinal-Spiele boten den Zuschauern jede Menge Spannung im Olympiapark. Das Halbfinal-Spiel zwischen TB Jahn Zeiskam und der SG Kupferdreh/Byfang wurde durch frenetische Anfeuerungsrufe der Anhänger beider Mannschaften untermalt. Am Ende gewann die SG Kupferdreh/Byfang denkbar knapp mit 1:0. Im zweiten Halbfinal-Spiel konnte nach regulärer Spielzeit kein Sieger ermittelt werden, weshalb es ins Elfmeterschießen ging. Dort setzten sich die Berliner mit 5:3 durch.

Das Spiel um Platz 3 gewann nach einer souveränen Vorstellung Westfalia Herne mit 3:1 gegen TB Jahn Zeiskam. Im Endspiel standen sich nun Blau-Weiß 90 und die SG Kupferdreh/Byfang gegenüber. Die Berliner setzten die ersten Akzente im Spiel und gingen durch Andreas Beister in Führung. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Teams. Doch kurz vor dem Ende konnte Blau-Weiß 90 auf 2:0 erhöhen: Nach einem schönen Spielzug trug sich Thomas Reimelt in die Torschützenliste ein. Kurz danach war Schluss und der neue Deutsche Meister in der Altersklasse Ü 40 heißt nun Blau-Weiß 90.

Die Stimmen nach dem Finale

Der Trainer von Blau-Weiß 90, Michael Meister, äußerte sich wie folgt zum Titelgewinn: „Dieser Titel bedeutet uns unheimlich viel. Wir haben ein Jahr lang darauf hingearbeitet. Nach den Titeln des Berliner Meisters und Pokalsiegers sowie dem Gewinn der Nordostdeutschen Meisterschaft ist dies der vierte und größte Erfolg in dieser Saison." Die Berliner blieben ohne Gegentreffer im ganzen Turnier.

Doch auch der neue Vize-Meister SG Kupferdreh-Byfang sah allen Grund zur Freude nach dem verlorenen Finale. „Eine super geile Veranstaltung. Wir waren zum ersten Mal mit dabei und haben gleich 150 Leute mitgebracht, die uns hier lautstark unterstützten. Wahnsinn."

Blau-Weiß 90 triumphiert auch bei den Auszeichnungen

Zum besten Spieler des Turniers wählten die teilnehmenden Mannschaften Marco Gebhardt von Blau-Weiß 90. Gebhardt euphorisch: „Dieses Turnier war ein absolutes Highlight." Auch weitere Ehrungen gingen an die Blau-Weißen: Marco Sejna wurde bester Torwart und Hendryk Lau erhielt mit vier Treffern die Torjägerkanone. Der älteste Spieler im Teilnehmerfeld hieß Uwe Volling mit 57 Jahren von der SV Viktoria Woltwiesche.

Den neuen Deutschen Meister im Altherrenfußball der Ü 40 zeichnete anschließend DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit aus. Der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), der im DFB-Präsidium den Fußball für Ältere vertritt, gratulierte herzlich und äußerte sich zur Bedeutung dieses Turniers: „Das Turnier hat in den letzten zehn Jahren eine dynamische Entwicklung durchlebt. Die Wertschätzung für Ü-Fußball in Deutschland wird bei den Vereinen durch solche Veranstaltungen immer größer. Und genau dadurch können ältere Aktive in den Vereinen gehalten werden."

Die Platzierungen:

1. Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin 
2. SG Kupferdreh-Byfang 
3. SC Westfalia 04 Herne 
4. TB Jahn Zeiskam 
5. FC Bayern München 
6. SV Viktoria Woltwiesche  
7. SG Einfeld/Gadeland/PSV Neumünster 
8. FC 09 Überlingen 
9. SG Alsdorf-Kirchen 
10. SpG Askania Bernburg/Alsleben/Plötzkau

DFB-Ü 40/Ü 50-Cup 2015 in Berlin

Zum 9. Mal DFB-Ü 40-Cup und zum 4. Mal DFB-Ü 50-Cup hieß es am letzten Wochenende im Berliner Olympiapark.

Hannover triumphiert bei Ü 40-Cup

Hannover 96 hat zum zweiten Mal den DFB-Ü 40-Cup gewonnen und damit die Nachfolge von Seriensieger Hansa Rostock angetreten. Im Berliner Olympiapark setzten sich die Niedersachsen im Finale gegen Westfalia Herne knapp mit 1:0 durch. In sechs Spielen blieb 96 ungeschlagen und sicherte sich somit verdient die Deutsche Meisterschaft. Den Triumph der Hannoveraner machte Marco Dehne perfekt, der mit drei Treffern nicht nur Torschützenkönig, sondern auch als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Mit dem Pokal für den besten Torwart durfte sich Holger Holz von unterlegenen Finalisten Westfalia Herne trösten. Platz drei sicherte sich die SG Fehlheim/Lorsch durch ein 1:0 gegen die SG Alsdorf/Kirchen.

Beim parallel stattfindenden Ü 50-Cup triumphierte mit Arminia Bielefeld der zweite Profiverein im insgesamt 16 Mannschaften zählenden Teilnehmerfeld. Im Modus "Jeder gegen Jeden" belegte die Arminia nach fünf Spielen mit 12 Punkten Rang eins. Auf dem Podest landeten die SG Heidetal-Ilmenau (10 Punkte) und NSF Gropiusstadt (8 Punkte).

NSF Gropiusstadt mit starker Turnierleistung

Der Berliner Vertreter spielte ein hervorragendes Turnier. Im „Endspiel“ gegen den späteren Cup-Sieger Arminia Bielefeld, hätte nur ein Sieg genutzt um sich den Siegerpokal zu holen. Die Bielefelder zeigten sich abgezockter bei den sich bietenden Torchancen und so ging das Spiel mit 0:1 verloren. Die Enttäuschung währte allerdings nicht lange, denn im gesamten Turnierverlauf war man immer nah dran am „Siegerpott“ und kann mit Recht stolz auf diese Turnierleistung sein.

Als bester Spieler wurde Ex-Profi Ralf Sievers (SG Heidetal-Ilmenau) ausgezeichnet, bester Torwart war Jörg Pundmann von Turniersieger Arminia Bielefeld.

Die Torjägerkanone teilen sich gleich fünf Spieler mit jeweils drei Treffern: Jens Alpers und Hartmut Lenz (beide Heidetal-Ilmenau), Joachim Fuhrberg (Arminia Bielefeld), Thomas Knuth (NSF Gropiusstadt) und Uwe Haas (VfB Dillingen).

Ein besonderer Dank gilt den D-Juniorenspielern von BW Spandau, die an beiden Tagen als Ballkinder zur Verfügung standen und damit auch für einen erfolgreichen Turnierablauf sorgten.