/ Gesellschaftliche Verantwortung

Shakehands und Religion: Zeigt einander Respekt!

Der Berliner Fußball-Verband hat zur Kenntnis genommen, dass beim obligatorischen Shakehands vor den Spielen auf Berlins Fußballplätzen bei Beteiligungen von Schiedsrichterinnen und praktizierenden Muslimen in einzelnen Fällen aus religiösen Gründen kein Handschlag gegenüber den weiblichen Unparteiischen ausgeführt wird. Als Verband möchten wir über die Sachlage aufklären und beide Seiten für einen respektvollen und regelkonformen Umgang miteinander sensibilisieren.

Keine Diskriminierung bei religiösen Gründen

Anlässlich des anstehenden Saisonstarts informieren wir darüber, dass es sich, solange der Grund auf das Shakehands zu verzichten, die Religionsausübung ist, bei dem Verzicht nicht um eine Diskriminierung nach §46 der Rechts- und Verfahrensordnung des BFV (RVO) handelt. Auf dieser Grundlage erhalten Spieler, die auf das Shakehands aus religiösen Gründen verzichten weder einen Feldverweis auf Dauer wegen Diskriminierung der Schiedsrichterin noch eine Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe persönlicher Strafen obliegt dem*der Schiedsrichter*in.

Diese bitten wir im Gegenzug darum, nicht mögliche Handshakes aus religiösen Gründen, zu akzeptieren. So kann es im praktizierten muslimischen Glauben eine Respektsgeste gegenüber Frauen sein, sie nicht zu berühren. Solltet ihr die Art und Weise der Handschlagsverweigerung als eindeutig frauenfeindlich und sexistisch empfinden (z.B. weil angekündigt wird, die Religionsausübung als Ausrede zu verwenden, oder begleitende frauenfeindliche Aussagen getätigt werden), ist es weiterhin in eurem eigenen persönlichen Ermessen, dieses Verhalten anzusprechen bzw. mit einer persönlichen Strafe zu ahnden.

Kommunikation und Respekt essentiell

Wir appellieren im Zuge dessen an die Vereine, Spieler und Offiziellen, solche Situationen im Vorfeld des Spiels mit den Schiedsrichterinnen und den Gespannen zu besprechen. Um missverständliche und unangenehme Situationen während der Shakehandssituation zu vermeiden, ist die Vorababsprache essentiell. Gegebenenfalls kann auch eine andere, körperkontaktlose Begrüßungsform zwischen Schiedsrichterin und Spieler vereinbart werden. Bitte achtet darauf, dass die Situation jederzeit respektvoll bleibt. 

Der Appell an eine Vorabkommunikation gilt ausdrücklich nicht nur für die Konstellation Spieler-Schiedsrichterin, sondern auch für jede weitere denkbare Konstellation (z.B. Spieler-Schiedsrichterin*, gläubiger Schiedsrichter-Spieler*innen) sowie auch für weitere Zielgruppen, wie z.B. (Co-)Trainer*innen und Betreuer*innen.

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