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TEAM BERLIN beschreitet innovative Wege

Was sind die zentralen Herausforderungen des Amateurfußballs und was können innovative Lösungen sein, um diesen entgegenzuwirken? Der Innovationspreis des Berliner Fußballs, erstmals durchgeführt im Sommer 2024, bietet hierzu eine Plattform, um Ideen möglichst niedrigschwellig einbringen zu können und den Austausch untereinander zu fördern. Die Nachbegleitung der letztjährigen Gewinnerideen durch die BFV-Vereinsberatung läuft aktuell. Die Vereinsberater:innen des BFV unterstützen die Vereine vor Ort, um deren Herausforderungen zu begegnen und gemeinsam Lösungen zu finden. 

Ein Jahr nach der jüngsten Preisverleihung geben die Gewinnenden dem TEAM BERLIN einen Einblick in den aktuellen Stand der Umsetzung und gehen auf die Herausforderungen dabei ein. „Diesen Herausforderungen müssen Verband und Vereine in Zukunft im noch engeren Austausch begegnen, ganz im Sinne von TEAM BERLIN. Ein Verband kann nur so stark sein, wie seine Vereine“, sagt Malte Schruth, Präsidialmitglied Innovation, Vereins- und Verbandsentwicklung und Qualifizierung, und ergänzt zur angestrebten Weiterführung des Formats: „Zur Fortführung des Innovationspreises gibt es ein Konzept. Klar ist, dass der Preis erfolgreich war und fortgeführt werden soll, jedoch nicht als 'Copy/Paste-Format' mit den immer gleichen Kategorien. Vielmehr soll es als geeignetes Tool dienen, um den aktuellen Herausforderungen des Berliner Amateurfußballs zu begegnen und damit den Berliner Vereinen eine Plattform zu bieten. Wenn es so weit ist und die Berliner Amateurfußballfamilie neue Ideen einreichen kann, werden es alle über unsere Kanäle mitbekommen.“
 

Verein: BFC Alemannia 1890 
Idee: „Streetsoccer für eine bessere Nachbarschaft“ 

Marco Krieger (Vorstand): „Für uns als Verein ist es wichtig, rauszugehen und auch neue Formate, wie unsere Streetsoccerturniere, mit verschiedenen Partnern auszutesten, um Nicht-Mitglieder niedrigschwellig in Kontakt mit dem Vereinssport zu bringen. Dazu bieten sich die Turniere auf dem Bolzplatz an, an denen jede:r teilnehmen kann. Auch neue Varianten werden zur „Gamification“ angewendet, wie z.B. dass in den letzten drei Minuten Tore doppelt zählen. Wir haben verschiedene Sportarten im Vereinsangebot und freuen uns, wenn vor allem Kinder und Jugendliche ihren Sport finden. Dazu können die Turniere eine gute Plattform sein - das nächste soll im Herbst 2025 stattfinden. Hauptherausforderungen für die Zukunft im Berliner Fußball sind aus meiner Sicht, dass wir wieder den Kern und Mehrwert des gemeinnützigen Vereinslebens in den Vordergrund stellen, sowie innovative Konzepte entwickeln, um Schiedsrichter:innen zu gewinnen und zu halten.“ 
 

Verein: FC Viktoria Berlin 
Idee: „Frauenfußball innovativ fördern“ 

Pamela Holzlöhner (Abteilungsvorsitzende Frauen und Mädchen): „Die Anschubfinanzierung durch den Innovationspreis hat uns geholfen, unser Projekt des „Mädchencampus“ deutlich schneller umzusetzen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Alle Mädchen trainieren an einem Standort und altersübergreifend, wodurch die Teams und Trainer:innen untereinander deutlich besser vernetzt sind. Nachsteuern mussten wir lediglich bei den größeren Teams im Frauen-Bereich, da hier der Trainer:innen-Bedarf zur Betreuung sehr groß ist. Die Nachfrage nach Mädchenfußball ist groß. Einzige limitierende Faktoren sind die Platzzeiten und ausreichend ehrenamtlich Engagierte. Unser Ziel ist es, den Stellenwert des Mädchen- und Frauenfußballs als eigenständige Abteilung immer weiter zu stärken, sodass er den gleichen wie der männliche Fußball hat. Unser Wunsch für die Zukunft ist, dass starke Turnierformate und Marken für den Frauen- und Mädchenfußball in Berlin und Deutschland aufgebaut und medial begleitet werden.“ 
 

Verein: FC Internationale Berlin 
Idee: „1. Zero Waste Spieltag in Berlin” 

Anton Klischewski (Vorstand – Nachhaltigkeit, Engagement): „Eine ökologisch nachhaltig lebende Gesellschaft ist unabdingbar, um auch den Amateurfußball erhalten zu können, so wie wir ihn kennen. Sich ändernde klimatische Verhältnisse, die wir aktuell schon merken, können auch zur Bedrohung für den Amateursport werden – bspw. durch mehr Hitzeperioden, Trockenheit oder extreme Wetterereignisse, wie Stürme oder Überschwemmungen. Wir versuchen bei Inter, insbesondere ins „Machen“ zu kommen und Nachhaltigkeit erlebbar zu gestalten. Zwei beispielhafte Projekte dafür sind unser kreislauffähiges Trikot mit „Cradle to Cradle“-Ansatz, sowie der Zero Waste Spieltag. Der Innovationspreis hat uns geholfen, den Zero Waste Spieltag am 5. April 2025 erfolgreich umzusetzen. Mit unseren Projekten möchten wir Positivbeispiele schaffen, an welchen sich auch andere Vereine und Verbände orientieren können, genauso wie wir auch gerne von anderen Akteur:innen dazulernen. Denn nur gemeinsam können wir den Herausforderungen des menschengemachten Klimawandels begegnen und Lösungen finden.“ (YouTube-Video zum Zero Waste Spieltag
 

Verein: Berliner Athletik Klub 07 
Idee: „Futureamateurs 07” 

Burak Isikdaglioglu (2. Vorsitzender): „Der Fußball braucht engagierte Menschen, die sich um ihn kümmern, ansonsten geht er kaputt. Dazu gehört eine angemessene Wertschätzungskultur ehrenamtlich engagierter Personen, sowohl innerhalb der Vereine, als auch im Verband, auch in Form fairer Aufwandsentschädigungen. Zudem versuchen wir beim BAK möglichst viel Bürokratie, bspw. in der Mitgliederverwaltung, abzubauen und zu digitalisieren, um den Personalaufwand so niedrig wie möglich zu halten. Der Innovationspreis war dahingehend ein gutes und unbürokratisches Format – nur so kann die „Basis“ und im besten Fall auch der ein oder andere Spieler des Amateurfußballs erreicht und aktiviert werden. Vereine, Verband und die Politik müssen gemeinsam faire und innovative Fördermöglichkeiten für ehrenamtlich Engagierte Personen finden und die Sportinfrastruktur innerhalb Berlins für die Zukunft aufstellen, sonst bekommt der Amateurfußball ein Problem.“ 

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