In der ersten Herbstferienwoche kamen 25 fußballbegeisterte Teilnehmende an der Alten Försterei zusammen, um den Fußball einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Im traditionsreichen Stadion des 1. FC Union Berlin bot der Schiedsrichter*innen-Anfängerlehrgang einen spannenden Einstieg in die Welt der Spielleitung, begleitet von einem eindrucksvollen Blick auf die Waldseite.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Landeslehrwart Stefan Schumacher tauchten die Teilnehmenden in die Grundlagen des Berliner Schiedsrichter*innenwesens ein. Von Beginn an stand der Praxisbezug im Mittelpunkt: Schon die erste Fußballregel – das Spielfeld – wurde direkt auf dem „heiligen Rasen“ der Unioner erkundet. Hier ließen sich die theoretischen Inhalte unmittelbar mit der Realität des Spiels verbinden.
Auch die folgenden Themen, wie etwa die Eigenschaften des Spielballs oder die Ausrüstung der Spieler*innen, wurden anschaulich und interaktiv vermittelt. Immer wieder flogen Fußbälle durch den Raum, wenn es darum ging, Regeltexte mit echten Beispielen zu verknüpfen. Die Diskussionen rund um SR-Entscheidungen, Körpersprache und Kommunikation auf dem Platz sorgten für lebhafte Beteiligung und viele Aha-Momente.
Im Verlauf des Lehrgangs vertieften die angehenden Schiedsrichter*innen ihr Wissen zu den zentralen Regeln des Spiels – von den Aufgaben und Pflichten der Unparteiischen, über Fouls und Fehlverhalten bis hin zu Themen wie Vorteilsauslegung und Handspiel. Besonders die Regel 12 („Fouls und sonstiges Fehlverhalten“) entwickelte sich zu einem Highlight: Mit großem Engagement wurden Spielsituationen analysiert, diskutiert und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch von FIFA-Assistent Lasse Koslowski, der spannende Einblicke in seine Laufbahn und in komplexe Spielsituationen bot. Sein Vortrag zur „Verhinderung einer offensichtlichen Torchance“ verband Fachwissen mit Praxis und zeigte, wie anspruchsvoll die Arbeit eines Unparteiischen auf höchstem Niveau ist. Auch der neu eingeführte Kapitänsdialog wurde vorgestellt und mit großem Interesse diskutiert.
Neben den technischen und regelbezogenen Themen spielte auch der Umgang mit schwierigen Situationen eine wichtige Rolle. Referentin Theresa Hoffmann vermittelte eindrucksvoll, wie man als Schiedsrichter*in souverän auf Gewaltvorfälle oder Konflikte reagieren kann. Anschließend wurden in lebendigen Einheiten weitere Spielregeln wie Einwurf, Abstoß, Eckstoß und Abseits vertieft – unterstützt durch anschauliche Videoszenen und praxisnahe Beispiele.
Zum Abschluss des Lehrgangs stand die theoretische und praktische Prüfung an. Nach intensiver Vorbereitung zeigten die Teilnehmenden hier, was sie in den Tagen zuvor gelernt hatten. Alle 25 Anwärter*innen haben die Prüfung bestanden!
Sobald alle Teilnehmenden mit Trikots ausgestattet sind, können sie zeitnah die ersten Spiele im Rahmen der Patenschaft absolvieren. Wir wünschen allen Neulingen viel Erfolg!
Abschließend möchten wir uns ganz herzlich beim 1. FC Union Berlin bedanken – für die Bereitstellung der Räumlichkeiten an der Alten Försterei, die hervorragende Organisation und Betreuung während des gesamten Lehrgangs sowie für das äußerst leckere Mittagessen, das uns jeden Tag neue Energie gegeben hat. Die großartige Atmosphäre vor Ort hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Lehrgang für alle Teilnehmenden zu einem besonderen Erlebnis wurde.
Jette Wolf